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ausbildung:ssd:ssde_messen_draeger_pruefroehrchen

Prüfröhrchen von der Firma Dräger

Önorm EN 1231 ist die Bezeichnung der Europäischen Prüfröhrchen- Messeinrichtung- Norm.
In der Norm wird die Verantwortung des Benutzers zur auswahl der geeigneten Geräte betont.
Dazu sind erforderlichenfalls Informationen einzuholen oder Bestätigungen durch den Hersteller.
Die für die Prüfröhrchen verwendete Pumpe sollte - sofern sie gemäß Hersteller- Gebrauchsanweisung verwendet wird - für mindestens drei Jahre ihre Funktionsfähigkeit beibehalten.
Die Prüfröhrchen- Messeinrichtung besteht aus Prüfröhrchen und Prüfröhrchenpumpe.
Üblicherweise wird diese Messeinrichtung vom selben Hersteller Kalibriert.

Hinweis: Es werden in der ÖNORM EN 1231 Prüfröhrchen und Prüfröhrchenpumpe als eine Einheit angesehen.

Anforderung an Prüfröhrchen nach ÖNORM EN 1231

  • Mehrfachverwendung von Prüfröhrchen
    Die Anforderungen gelten auch dann, wenn Prüfröhrchen, die bei Durchführung der Messung keine Anzeige ergeben haben, ein weiteres Mal verwendet werden.
  • Skalenaufdruck
    Für die Skala werden mindestens drei Teilstriche verlangt, die entsprechend zu kennzeichnen sind.
  • Lagerzeit
    Die Lagerzeit des Prüfröhrchens muss auf der Prüfröhrchen- Packung deutlich angegeben sein, die Lagerung hat unter Beachtung der Herstellerangabe zu erfolgen.
  • Gebrauchsanleitung
    Die Gebrauchsanleitung muss in der Landessprache abgefasst sein, die dort gilt, wo das Prüfröhrchen vermarktet wird.

Röhrchen für Kurzzeitmessung

  • Röhrchen mit einer Anzeigeschicht
  • Röhrchen mit einer oder mehreren Vorschichten plus Anzeigeschicht
  • Kombination von zwei Röhrchen
  • Röhrchen mit Verbindungsröhrchen
  • Röhrchen mit Reagenzampullen
  • Röhrchen zur Simultanmessung

Kurzzeitröhrchen mit Direktanzeige

Kurzzeitröhrchen sind zur Messung von Momentankonzentrationen bestimmt.
\\Anhand der aufgedruckten und kalibrierten Skala wird aus der Länge der Verfärbung direktdie Konzentration abgelesen.

Die Messung nimmt in der Regel eine Zeitspanne von 10 sec. bis 15 min. in Anspruch.

Prüfröhrchen Auswertung

Prüfröhrchen bestehen aus einem Glasrohr und einer Füllung, die sich aus unterschiedlichen Bestandteilen zusammensetzt.
Diese Indikatorsubstanz bewirkt bei einer Reaktion mit dem zu messenden Stoff einen Farbumschlag. Das Glasrohr dient als Träger für Beschriftung. Es schützt den Röhrcheninhalt in ungeöffnetem Zustand vor dem Kontakt mit der Umgebungsluft.

Beispiel Schwefelwasserstoff 0,2/b

Messung durchführen und auswerten

  • Beide Spitzen des Röhrchens im Röhrchen Öffner abbrechen
  • Röhrchen dicht in die Pumpe einsetzen.
    Pfeil zeigt zur Pumpe
  • Messbereich 0,2 bis 5 ppm
    ( 10 Hübe, Skala n = 10 )
  • Luft oder Gasprobe durch das Röhrchen saugen.
    Messdauer ca. 5 Minuten
  • Gesamte Länge der hellbraunen Verfärbung ablesen
  • Wert mit dem Faktor F für die Luftdruckkorrektur multiplizieren
  • Ergebnis im Messprotokoll notieren
  • Mögliche Querempfindlichkeiten beachten
  • Pumpe nach Gebrauch mit Luft spülen

Beschriftung

  • Skala
  • Röhrchentyp
  • Hubzahl
  • Maßeinheit
  • Beschriftungsfeld und Richtungspfeil

Röhrchen für Langzeitmessung

Die Langzeitröhrchen sind Skalenröhrchen mit Farblängenanzeige. Die Kalibrierung erfolgt in yL. Zur Auswertung der Langzeitmessung wird die gefundene Anzeige in yL lediglich durch das hindurchgesaugte Luftvolumen in L dividiert.

Als Ergebnis wird die durchschnittliche Gefahrstoffkonzentration über die gewählte Messdauer erhalten.

Langzeitröhrchen, die zusammen mit einer automatischen Langzeitpumpe eingesetzt werden, dienen zur Arbeitsplatz- bzw. Personen bezogenen Schichtmittelwertbestimmung.

Die Langzeitmessung kann sich üblicherweise zwischen 0,5 und 8 Stunden erstrecken.

Farbabgleich - Röhrchen

Die Intensität der Verfärbung wird durch Vergleich mit Farbstandarts ausgewertet, die sich im Röhrchen selbst oder im beiliegenden Farbstandart Röhrchen bzw. als Abbildung in der Gebrauchsanleitung befinden.

Direktanzeigende Diffusionssröhrchen

Das direktanzeigende Diffusionsröhrchen für die bequeme Ermittlung von Durchschnittskonzentrationen. Nach dem Prinzip der Gasdiffusion gelangen Schadstoffmoleküle ohne Pumpe in die direktanzeigenden Diffusionsröhrchen. Die Einsatzdauer liegt zwischen einer Stunde und acht Stunden, in manchen Fällen auch darüber.

Die Schadstoffkonzentration kann jederzeit aus der Farblängen- Anzeige der Röhrchen errechnet werden, in dem die direk ermittelte Dosis ( Konzentration mal Messdauer ) durch die Messzeit dividiert wird.

Qualitätstest QL

Prüfung der Umgebungsatmosphäre auf Anwesenheit gefährlicher Gase und Dämpfe.

Prüfröhrchen trägt keine Kalibrierskala. Die Anzeige ist unspezifisch und qualitativ, es wird nur angezeigt, ob Sauerstoff vorhanden ist oder nicht. Über Art und Menge des Schadstoffes wird nichts ausgesagt.
Falls nach bestimmten Luftverunreinigungen gesucht wird oder die Konzentration eines bestimmten Schadstoffes festgestellt werden soll, muss ein spezielles Prüfröhrchen mit quantitativer Aussage herangezogen werden. Die gilt auch für Schadstoffe, die durch das Prüfröhrchen QL nicht angezeigt werden.

Simultan Set

Das Simultantest-Set wurde zur halbquantitativen Simultanmessung von Brand- und Zersetzungsgasen entwickelt. Es dienst zur Gefahrenabschätzung bzw. eingrenzung, um im Bereich eines Brandherdes Informationen über gesundheitliche Gefährdungen bzw. mögliche Vergiftungsgefahren zu erhalten.

Explosionsgefahren können mit dem Simultantest-Set nicht erkannt werden

Die Simultanmessung erlaubt die Messung von je 5 Leitgasen gleichzeitig

Die zu untersuchende Luft wird durch 5 parallel angeordnete Röhrchen geleitet. Jedes Röhrchen enthält bestimmte Reagenzien, die sich bei Anwesenheit des Schadstoffes verfärben.
Die Länge der Verfärbung ist ein Maß für die Konzentration.

Die Auswertung von Simultantest-Sets wird im wesentlichen über drei Konzentrationsbereiche vorgenommen.

Auch wenn der Simultantest ein negatives Ergebnis liefert, kann die Anwesenheit anderer gefährlicher Gase nicht ausgeschlossen werden.
Explosionsgefahren können mit dem Simultantest Set nicht erkannt werden. Hier empfiehlt es sich eine kontinuierliche Überwachung mit einem tragbarem Ex - Messgerät.

Entsorgung von Prüfröhrchen

Benutzte Prüfröhrchen und solche, deren Gebrauchszeit abgelaufen ist, dürfen nicht einfach weggeworfen werden. In den Prüfröhrchen befinden sich neben dem inerten Füllstoff auch ( allerdings in sehr geringen Mengen ) diverse Reagenzien. Benutzte Röhrchen und Röhrchen mit überschrittener Verbrauchszeit können in der Verpackung an den Hersteller zurückgegeben werden.
Beim Entsorgen Sicherheitsratschläge beachten!!!

Erläuterung zu Datenblätter

Röhrchen

z.B. Aceton 100/b

  • Aceton
    Bezeichnet den Stoff, der mit dem Röhrchen messbar ist und auf den es einkalibriert ist.
  • 100
    Die Ziffer gibt den unteren Messbereich ( in ppm, mg/m, mg/L oder Vol% ) an.
  • b
    Der Buchstabe wechselt immer dann, wenn das Röhrchen durch eine Weiterentwicklung verbessert wurde

Standartmessbereich

Der Standartmessbereich für 20 C und 1013 hPa wird nach DIN 1319 für den Messbereich angegeben.

Hubzahl

für Kurzzeitröhrchen wird die anzahl der Hübe angegeben, die sich auf den angegebenen Standartmessbereiche beziehen. Für Farbabgleichsröhrchen und Röhrchen mit einem Markierungsring wird die obere und untere Hubzahl angegeben, die bis zum Auftreten eines bestimmten Farbbildes erforderlich ist.

Dauer der Messung

Bei Kurzzeitröhrchen wird die mittlere Dauer einer Messung für den jeweiligen Standartmessbereich in sec. oder min. angegeben.

Standartabweichung

z.B. Mittelwert = 500ppm
absolute Standartabweichung = 50ppm
relative Standartabweichung = 50 x 100 / 500 = 10 ( % )

Farbumschlag

Die Farbe der Anzeigeschicht des unbenutzten und die erwartete Verfärbung dieser Anzeigeschicht bei Anwesenheit des zu messenden Stoffes im Standartmessbereich wird abgegeben.

Zulässige Umgebungsbedingungen

Der Messbereich ist von der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit abhängig. Deshalb werden der zulässige temperaturbereich in C und die zulässige absolute Luftfeuchtigkeit in mg H2O/L angegeben. Zur Korrektur des Druckeinflusses ist der abgelesene Messwert mit dem Korrekturfaktor zu multiplizieren.

	                            1013hPa
Korrekturfaktor  = 	__________________________________   
	                  tatsächlicher Luftdruck in hPa

Querempfindlichkeit

Röhrchen werden auf einen bestimmten Stoff kalibriert. Liegt dieser Stoff bei der Messung allein vor, ist die Messung im allgemeinen nur vom Messbereich bzw. den herrschenden Umgebungsbedingungen abhängig. Liegen neben dem zu messenden Stoff noch andere Stoffe vor, ist zu prüfen inwieweit diese Stoffe das Messergebnis beeinflussen und ob mit dem verwendeten Röhrchen eine Messaussage möglich ist.

Schadstoffnachweis im Wasser

Zum Schadstoffnachweis im Wasser ( DLE ) wird das Wasseranalyse-Set verwendet.

Das Wasseranalyse-Set ermöglicht einen leicht durchzuführenden Schnelltest, um in Wasserproben Konzentrationen (mg/l) leichtflüchtiger Stoffe ( z.B. Perchlorethlen, Benzol,…. ) nachweisen zu können.

Das Nachweisverfahren beruht auf der Extraktion der zu bestimmenden Schadstoffe aus der Wasserprobe, wobei durch die Kopplung einer speziell kalibrierten Gaswaschflasche ( beinhaltet die Probe ) mit einem Prüfröhrchen und vorgeschalteter Prüfröhrchenpumpe bei anwesenheit des entsprechenden Schadstoffes, sich eine Verfärbung des Prüfröhrchen ergibt.

Anhand des abgelesenen Wertes ( ppm ) auf der Prüfröhrchen Skala lässt sich mittels stoffspezifischer Messanweisung die Schadstoffkonzentration im Wasser (mg(l) leicht errechnen.

Schadstoffnachweis im Boden

ein Nachweis von Untergrundkontamination durch Bodenluftuntersuchungen ist dann möglich, wenn die auslösenden Substanzen über einen ausreichend hohen Dampfdruck verfügen, so dass auch die Luft in den Bodenporen eine Verunreinigung aufweist.
Bei einem entsprechend günstigen Verteilungsquotienten Wasser / Luft solcher leichtflüchtigen Schadstoffen führt auch kontaminiertes Grundwasser zu einer Verunreinigung der darüberliegenden Bodenluft.
Zur Messung der Schadstoffkonzentration in der Bodenluft wird die Bodenluftsonde mit einem Kunststoffhammer auf das gewünschte Tiefenniveau eingeschlagen.
Ein geeignetes Prüfröhrchen wird in die Aufnahmekammer der Kapillarsonde eingesetzt, und die Kapillarsonde wird in das im Boden befindliches Bohrgestänge eingeführt.
Anschließend wird der Adapter auf das Kapillarrohr gesetzt, eine Gasspürpumpe angeschlossen und ein definiertes Bodenluftvolumen durch das Röhrchen gesaugt.
Der in der Bodenluft vorhandene Schadstoff verursacht eine Verfärbung, die als Maß der Bodenluftkonzentration gilt.

Prüfröhrchen zur Erfassung von Bodendekontamination

Ein Nachweis von Untergrunddekontamination durch Bodenluftuntersuchungen ist dann möglich, wenn die auslösenden Substanzen über einen ausreichenden hohen Dampfdruck verfügen, so dass auch die Luft in den Bodensporen eine Verunreinigung aufweist.
Bei einem entsprechend günstigen Verteilungsquotient Wasser / Luft solcher leichtflüchtigen Schadstoffen führt auch kontaminiertes Grundwasser zu einer Verunreinigung der darüber liegenden Bodenluft.
Speziell bei vorliegen von leichtflüchtigen Halogenkohlenwasserstoffen ist es somit möglich, durch geeignete Bodenluftanalysen sowohl Bodenverunreinigungen als auch Kontaminationsfahnen im Grundwasser nachzuweisen.

Bodenluft- Verteilung

Gelangen durch einen Unfall Chlorwasserstoffe in den Untergrund, so sinken diese mehr oder weniger geschlossen nach unten. Auf diesem Weg geht ein Teil der Substanzen in die Gasphase über und dringt in jeden verfügbaren Porenraum ein.
Der Rest sinkt in das Grundwasser und verursacht eine gleichmäßig abnehmende Belastung in Richtung der Flussrichtung.\\Aus dieser gesättigten Zone ( Grundwasserleiter ) heraus diffundiert gleichzeitig ein Teil der Komponente in das überstehende Erdreich, so dass oberhalb der Schadstoffahne eine erhöhte Konzentration der Subsatnz nachweisbar ist.

abhängig von:

  • Schadstoffmenge
  • Abstand Erdoberfläche / Grundwasser
  • Oberfläche
  • Geologischer Untergrund
  • Niederschlägen
  • Gang des Wassergehaltes in der Ungesättigten Zone

Die technische durchführung der Sondierung gliedert sich in zwei abschnitte

  • Im ersten Abschnitt wird die Entnahmebohrung abgeteuft.\\Die Tiefe dieser Bohrung ist abhängig vom Untersuchungsziel. Die Bohr- und Entnahme- Sonden lassen sich bis auf etwa 6 Meter Tiefe verlängern.\\Dieser Arbeitsgang erfolgt als Rammsondierung mit einem mechanischen Schlagwerkzeug. Als Sondiergestänge werden miteinander verschraubbare, etwa 1,5 m lange, mit einer eingefrästen Nut versehene Stange aus Edelstahl verwendet.\\Nach dem Niederbringen der Bohrung wird dieses Gestänge gezogen und das Bodenprofil anhand der in der Nut zurückgebliebenen Bodenteile aufgnommen.
  • Als zweiter Abschnitt schließt sich hieran die eigentliche Bodenluftanalyse mittels Prüfröhrchen.
    Dazu wird ein entsprechendes Prüfröhrchen mit einem Verlängerungsschlauch in die Spitze eines speziellen Sondiergestänges gebracht.\\Dies Spitze wird entsprechend der Bohrtiefe mit einem Rohr verlängert, dessen Durchmesser um etwa 2 bis 3 mm geringer ist als der des vorher verwendeten Bohrers.
    Durch den Verlängerungsschlauch wird nun von oben her die vorgeschriebene Menge Bodenluft durch das Röhrchen gesaugt.
    Nach dem Ziehen des Sondiergestänges kann der Analysewert direkt auf dem Röhrchen abgelesen und in den Bohrbericht übertragen werden.

Verwendete Dräger Röhrchen der FW Gänserndorf

  • Schwefeldioxid 1/a
  • Kohlenstoffmonoxid 10/b
  • Salzsäure 1/a
  • Schwefelwasserstoff 0,5/a
  • Chlor 0,2/a
  • Nitrose Gase 0,5/a
  • Ammoniak 0,25/a
ausbildung/ssd/ssde_messen_draeger_pruefroehrchen.txt · Zuletzt geändert: 27.11.2022 16:25 (Externe Bearbeitung)