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ausbildung:be:beba_bmz_standard_einsatzregeln

Vorgehensweise bei Brandmeldealarm

Allgemeines

Aufgabe einer automatischen Brandmeldeanlage ist es, unter weitgehender Vermeidung von Fehl- und Täuschungsalarmen jederzeit einen Entstehungsbrand zum frühest möglichen Zeitpunkt so zu melden, dass noch geeignete Brandbekämpfungsmaßnahmen eingeleitet werden können.

Wenn nun eine Brandmeldeanlage einen Entstehungsbrand in einem Gebäude erkennt, werden der Brandalarm und eventuelle Brandfallsteuerungen ausgelöst.
Wenn diese Anlage über eine automatische Weiterleitung (TUS, Telefonwählgerät) verfügt, wird dieser Alarm in der BAZ Mistelbach angenommen und die Feuerwehr Gänserndorf laut Alarmplan alarmiert.

TUS Alarmierung:

  • Tag - B2 „Sirenenalarm“
  • Nacht - B1 „Stiller Alarm Gesamt“

Ab dem Alarm und der Durchsage am Pager fängt eigentlich schon die „Erkundung“ an. Anhand der Objektbezeichnung und der Tageszeit kann man schon feststellen welche Gefährdungen in diesem Objekt zu erwarten sind (Personenanzahl, Lagerungen, usw..)

Ausrückeordnung bei TUS-Alarm

Grundsätzlich werden laut Ausrückordnung die folgenden Fahrzeuge besetzt:

TUS - Brandmeldealarm

B1

(KDOF
KLF-W
Tank 1

1:1)
1:4
1:4

  • Nur wenn genügend Personal vorhanden ist, rückt das KDOF als erstes Fahrzeug aus!!
    Ansonsten stellt das KLF-W das erste Fahrzeug!
  • Der Fahrzeugkommandant sollte ein Offizier oder ein Charge sein.
  • Der Fahrzeugkommandant hat sich vor der Ausfahrt zu vergewissern, dass ausreichend Atemschutzgeräteträger aufgesessen sind.

Standardisiertes Vorgehen bei TUS-Alarm

Aufgaben bei der Anfahrt

Die untenstehende Beschreibung bezieht sich jeweils auf das erste Fahrzeug:

  • GRKDT:
    Ausrüsten mit
    • Handscheinwerfer (Streamlight Survivor)
    • Handfunkgerät
    • TUS Schlüsselbund (Feuerwehrschlüssel, Druckknopfmelderschlüssel, Plankastenschlüssel,….)
    • Übersicht anhand eventueller Objektpläne und Brandschutzpläne (nur bei KDOF)
  • MA:
    Anfahrt zum Hauptangriffsweg des Objektes (Ersichtlich an den roten Pfeilen am Straßenplan in der Garage im Feuerwehrhaus und an der orangen Blitzleuchte am Objekt)
  • AS-Trupp:
    Ausrüsten laut AS Standartausrüstung.

Tätigkeiten in der Brandmeldezentrale

Zentralschlüssel aus Feuerwehrschlüsselsafe holen

Bei der Ankunft beim Hauptangriffsweg der Feuerwehr am Objekt (orange Blitzleuchte) nimmt der GRKDT den Objektschlüssel aus dem Feuerwehrschlüsselsafe, durch öffnen der roten Klappe „Feuerwehr“ und sperren mit dem Feuerwehrschlüssel, heraus.

Der Zugang ins Objekt kann durch

  • sperren eines normalen Zylinderschlosses,
  • eines Schlüsselschalters oder
  • über diverse Chip-Zugangssysteme (Lesegeräte) erfolgen.

Es kann sein das ein Verantwortlicher (Brandschutzbeauftragter, usw…) die Feuerwehr einweist.

Feuerwehrschlüsselsafe geschlossen
Feuerwehrschlüsselsafe geschlossen

Feuerwehrschlüsselsafe offen
offen

Blitzleuchte
Blitzleuchte

Schlüssel für Feuerwehrsafe
Schlüssel für Feuerwehrsafe

Druckknopfmelderschlüssel
Druckknopfmelderschlüssel

Plankastenschlüssel
Plankastenschlüssel


Anstatt des Feuerwehrschlüsselsafes kann auch nur eine Schlüsselbox oder ein Schlüsselzylinder vorhanden sein!

Schlüsselbox
Schlüsselbox

Schlüsselzylinder
Schlüsselzylinder

Danach begibt sich der GRKDT zum Plankasten beim Feuerwehrbedienfeld oder bei der Brandmeldezentrale.

Feuerwehrbedienfeld
Feuerwehrbedienfeld

Feuerwehrbedienfeld
Abb. 1

Plankasten
Plankasten

Weitere Tätigkeiten

Der 1. AS-Trupp nimmt die gefüllte Kübelspritze und begibt sich zum Plankasten beim Feuerwehrbedienfeld oder bei der Brandmeldezentrale. Hier wartet er bis auf weitere Befehle.

Tank 1 (2. Fahrzeug) verbleibt am Fahrzeug und wartet über Funk auf weitere Befehle.

Feststellen des ausgelösten Melders

Der GRKDT nimmt den Feuerwehrordner aus dem Plankasten und liest am Feuerwehrbedienfeld die ausgelöste(n) Meldergruppen am Display (Nr. 10 Abb. 1) ab.
Je nach Einsatzlage kann die akustische Alarmeinrichtung (Sirenen) am Feuerwehrbedienfeld durch drücken (2 sek.) der obersten Taste (Nr. 6 Abb. 1) und wenn erforderlich der Summer der Brandmeldezentrale (Nr. 7 Abb. 1) deaktiviert werden.
Weiters besteht die Möglichkeit bei mehreren Meldern über die „Scrolltaste“ (Nr. 11 Abb. 1) die einzelnen Meldernummern durchzublättern.

Nach feststellen des ausgelösten Melders am Feuerwehrbedienfeld wird im Meldergruppenverzeichnis (2) der Melder gesucht. Anhand der Informationen in dem Verzeichnis (Melderart, Raumbezeichnung, Plannummer BSP) wird im BSP (3) auf der jeweiligen Plannummer der farblich gekennzeichnete Melder im Plan gesucht. Wurde der Melder gefunden begeben sich der GRKDT und der AS-Trupp zu den Bereich und erkunden.

Im Falle eines Brandes

Im Falle eines Brandes werden sofort die Löschmaßnahmen mit der Kübelspritze oder einen im Objekt befindlichen Feuerlöscher getätigt. Falls dies nicht ausreichend ist, wird wie bei standardisierten Brandeinsatz vorgegangen.
Alle weiteren Maßnahmen (Erhöhung Alarmstufe, usw…) sind vom GRKDT (EL) zu veranlassen.

Im Falle eines Fehlalarms

Handelte es sich um einen Fehlalarm (nicht feststellbare Ursache, vermutlich technischer Defekt) oder einen Täuschungsalarm (Heißer Wasserdampf, Staub, usw….), werden die Verursacher darauf Hingewiesen diese Tätigkeiten zu unterlassen oder oder entsprechende Maßnahmen zu ergreifen um solche Alarme in Zukunft zu vermeiden.

Abschlußtätigkeiten bei TUS-Alarm Einsätze

Grundsätzlich endet hier der Einsatz der Feuerwehr und es wird der Einsatz den Betreiber der Brandmeldeanlage übergeben.
Dieser müsste die nachfolgend erläuterten Tätigkeiten durchführen.
Aus Erfahrung hat sich jedoch gezeigt, dass diese Personen (Brandschutzbeauftragter, Besitzer, usw…) nicht mit dieser Anlage vertraut sind und über die notwendigen abschließenden Tätigkeiten nicht ausreichend bescheid wissen. Aus diesem Grund - und als „Service“ - sind nachfolgende Tätigkeiten durchzuführen.

Abschließend wird die Brandmeldeanlage durch drücken der untersten Taste am Feuerwehrbedienfeld (Nr. 9 Abb. 1) rückgesetzt.
Weiters wird in das Kontrollbuch der Einsatz eingetragen und die Unterlagen wieder in den Plankasten versperrt. Bei vorhandenen TUS Anschluss wird bei der BAZ Mistelbach nachgefragt, ob der TUS auch wieder rückgesetzt ist (Rückfrage ist nicht erforderlich bei Telefonwählgeräten!!).

Den Objektschlüssel wieder in den Feuerwehrschlüsselsafe stecken und verschließen. Auch die Klappe „Feuerwehr“ einrasten lassen.

Nach dem Einrücken muss der GRKDT (EL) die genauen Einsatzdaten (Objektbezeichnung, Adresse) sowie die ausgelöste Meldergruppe und den Ort (zB.: 1. Stock, Büro) eintragen.

Beispieltext für Einsatzbericht:

Text könnte so lauten:

Handelte sich um eine Brandmelder Fehlauslösung des Melders 123/9 im Büro im 1. Stock. Keine Gefährdung festgestellt, Betroffenen Bereich kontrolliert und Brandmeldeanlage rückgesetzt. Die Eintragung ins Kontrollbuch wird vom anwesenden Brandschutzbeauftragten (Hr. Mayer) durchgeführt.

Aufbau des Feuerwehrordners

Der Feuerwehrordner sollte folgende wichtige relevante Informationen für die Feuerwehr bereithalten. Folgendes Inhaltsverzeichnis muss eingeschlichtet sein.

  1. Kontrollbuch:
    Dieses Kontrollbuch ist der „Lebenslauf“ der Brandmeldeanlage. Hier werden sämtliche Alarme, Ein- und Ausschaltungen von Meldergruppen, Wartungen Revisionen, usw. eingetragen.
  2. Meldergruppenverzeichnis
    Dieses Verzeichnis listet tabellarisch alle verbauten Melder der Brandmeldeanlage mit den örtlichen Angaben wo der Melder sich befindet auf. Hier kann auch nach Art des Melders (Druckknopfmelder, Rauchmelder, Wärmemelder, usw….) unterschieden werden. Auch ist die Information auf welcher Plannummer am Brandschutzplan sich der Melder befindet.
  3. Brandschutzpläne (BSP)
    Pläne für die Feuerwehr. Die Pläne müssen aus einem Lageplan (Maßstab 1:500) und den Geschoßplänen (Maßstab 1:200) bestehen. Im Lageplan sind Allgemeine Informationen wie nächstgelegener Hydrant, Absperreinrichtungen für Wasser – Strom - Gas, Gefährliche Lagerungen usw…
    Die Geschoßpläne sind Detailpläne mit den verbauten Meldern (Symbole) und Raumbezeichnungen. Nähere Informationen zu Brandschutzpläne im Anhang die TRVB O 121 trvb_o_121_04.pdf (966.8 KiB, 1y ago, 132 downloads)
  4. Brandfallsteuerliste
    Diese tabellarische Liste zeigt alle Brandfallsteuerungen welche im Brandfalle bei auslösen eines Melders aktiviert wurden. Z. B.: Schließen von Brandschutztüren/tore, Auslösen der Rauch- und Wärmeabzugsanlagen oder Brandrauchabsuganlagen, Ansteuerung für Lüftungsabschaltung, usw…. Auch ist ersichtlich ob die Steuerungen bei jedem Alarm, also Summenalarm, oder nur bei einzelnen Meldergruppen aktiviert werden.
  5. Wartungsvertrag oder Einzelwartungsaufträge (Kopien)
  6. Abnahmebericht der Brandmeldeanlage
  7. Verständigungsliste
    In dieser Liste stehen die Verantwortlichen welche zu verständigen sind wenn kein Personal anwesend ist.
  8. Zeugniskopien der Brandschutzbeauftragten
  9. Bedienungsanleitung der Brandmelderzentrale
ausbildung/be/beba_bmz_standard_einsatzregeln.txt · Zuletzt geändert: 27.11.2022 16:25 (Externe Bearbeitung)