SCHON DIE ÄGYPTER kannten vor 5000 Jahren die Atemspende als wichtige Methode, um Menschen wiederzubeleben. Trotz intensiver Forschung gibt es aber bis heute nur wenige überzeugende Maßnahmen, welche gesichert die Überlebenschancen eines Patienten mit Atem-Kreislaufstillstand verbessern, wie etwa die Kombination von Herzdruckmassage mit der Atemspende, die Gabe von Sauerstoff und die Defibrillation. Fachgesellschaften veröffentlichen regelmäßig aktuelle Empfehlungen bezüglich des erforderlichen Vorgehens bei einer Reanimation, welche sich auf wissenschaftliche Erkenntnisse, aber auch auf empirische Daten stützen. 1992 wurden erstmals internationale Leitlinien erstellt, welche von allen Fachgesellschaften übernommen wurden. Für Europa werden die Anwenderleitlinien des European Resuscitation Council (ERC) als verbindlich angesehen. Die ERC-Leitlinien 2005 stellen die auf Europa übertragene praktische Umsetzung der Ergebnisse der durch die ILCOR (International Liaison Commitee on Resuscitation) veranstalteten Konsensuskonferenz dar. Diese Leitlinien basieren auf einer wissenschaftlichen Übereinkunft (Consensus of Science). Diese Leitlinien werden etwa alle 5 Jahre neu veröffentlicht, zwischenzeitlich können „Advisory Statements“ über neue Therapien informieren, die unter Umständen das Outcome signifikant beeinflussen können.
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Sehen Hören und Fühlen Sie nicht länger als 10 Sekunden, um festzustellen ob der Patient normal (mind. 2 ausreichend tiefe Atemzüge) macht. Sollten Sie irgendwelche Zweifel haben, ob die Atmung normal ist, dann handeln Sie so, als sei sie nicht normal.
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Die verschiedenen Beatmungshilfen im Überblick:
Die Beatmung mittels Beatmungsbeutel:
Wann immer vorhanden, schließen Sie den Beatmungsbeutel mit Reservoir an die Sauerstofflinie an und drehen Sie den Durchflußregler an der Sauerstoffflasche auf 10-15 l/min.
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Die Sicherheit des Helfers als auch des Patienten hat während der Reanimation Vorrang! Schützen Sie sich selbst und den Patienten durch Absichern der Notfallstelle. Verwenden Sie Einmalhandschuhe und wenn möglich Schutzvorkehrungen beim Beatmen wie spezielle Bakterienfilter oder Beatmungsfolien. Allerdings gibt es bislang keine Berichte über eine Übertragung von HIV während Wiederbelebungsmaßnahmen, vereinzelte Berichte über Infektionen wie Tuberkulose und SARS existieren aber sehr wohl.
In stabiler Seitenlage kann der Patient Atemexkursionen ungehindert durchführen (kein zurückfallen der Zunge möglich); der Mund des Patienten stellt den tiefsten Punkt des Kopfes dar, daher kann evtl. Erbrochenes ausfließen. Vorgehen:
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An eine Verlegung der Atemwege ist immer dann zu denken, wenn der Anfall während des Essens geschieht oder der Patient sich an den Hals greift. Zur Unterscheidung, ob eine leichte oder schwere Atemwegsverlegung vorliegt, wird der Patient explizit gefragt: „Bekommen Sie schlecht Luft?“ Kann der Patient sprechen und antworten, hustet er stark, liegt eine leichte Atemwegsverlegung vor. In diesem Fall ermuntern Sie ihn, mit Husten fortzufahren, tun aber
sonst nichts!
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Die meisten Erwachsenen, die bewusstlos sind und keine „normale Atmung“ aufweisen, haben ein Herzproblem mit Kammerflimmern. Die Prognose für diese Patienten hängt von der sofortigen Alarmierung des Rettungsdienstes ab, daher: sofortiger Notruf > call first.
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Ablauf beim Gebrauch eines AED's:
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Es hat sich in einzelnen Studien gezeigt, dass eine Phase mit Thoraxkompressionen vor der
Defibrillation bei Patienten, wo das Intervall zwischen Alarmierung und Eintreffen des
Rettungsdienstes 5 Minuten übersteigt, von Vorteil sein kann. Hierbei wurde aber eine
Beatmung mit 100 % Sauerstoff durch gelernte Rettungskräfte durchgeführt. Bei Laienhelfern mit AED („public access defibrillation“) und im Krankenhaus gilt aber auf jeden Fall, den AED sobald er verfügbar ist, ohne Zeitverzögerung einzusetzen! |
Bei Patienten mit ausgeprägter Brustbehaarung kommt es unter der Elektrode zu Lufteinschlüssen und folglich zu schlechtem elektrischem Kontakt zwischen Elektrode und Haut. Daher sollten Brusthaare abrasiert werden (Einmalrasierer sind dem AED beizupacken), diese Maßnahme soll aber keinesfalls zu einer Verzögerung der Defibrillation führen. Die Klebeelektroden sollen sternal-apical positioniert werden, von evtl. vorhandenen implantierten Geräten (Schrittmachern, AICD) soll möglichst Abstand gehalten werden. Es spielt keine Rolle, ob die eine oder andere Elektrode apikal oder sternal platziert wird. Medikamentenpflaster sollen vor der Defibrillation entfernt werden. |
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AED – automatischer externer Defibrillator
Es handelt sich hierbei um Geräte, die den Herzrhythmus analysieren und eigenständig die Entscheidung treffen, ob ein Elektroschock (Defibrillation) erforderlich ist oder nicht. Durch Sprach- und/oder Bildschirmanweisungen leiten sie außerdem den Anwender durch den Reanimationsablauf. Das eigentliche Auslösen des Elektroschocks (wenn erforderlich) erfolgt nach Aufforderung vom Gerät durch den Helfer (mittels Knopfdruck).
Die Defibrillation unterbricht den unkoordinierten Prozess des Kammerflimmerns. Wenn das Herz noch lebensfähig ist, nehmen seine normalen Schrittmacherzellen ihre Funktion wieder auf und produzieren einen effektiven Herzrhythmus. Standard AED´s können ab einem Alter von 8 Jahren bzw. 35 kg eingesetzt werden. Das Gerät ist in der Anwendung absolut sicher. Das heißt, kein Patient wird fälschlicherweise vom Gerät defibrilliert. Jede Minute, um die die Defibrillation verzögert wird, sinkt die Überlebenschance des Patienten um etwa 10 %.
Ablauf einer Reanimation beim Einsatz eines AED´s.
• Auffinden einer reglosen Person – Notfallcheck
• Falls der Patient nicht ansprechbar ist und nicht normal atmet, schicken Sie jemanden, um den AED zu holen und den Rettungsdienst zu alarmieren.
• Beginnen Sie sofort mit den Basisreanimationsmaßnahmen
30 Herzdruckmassagen : 2 Beatmungen.
• Sobald der AED zur Verfügung steht, prüfen Sie den Gerätestatus im Handgriff, es muss „OK “ angezeigt werden. Danach schalten Sie das Gerät ein und bringen Sie die Klebeelektroden am Brustkorb des Patienten an. Falls mehrere Helfer zur Verfügung sind, sollen die Basisreanimationsmaßnahmen dafür nicht unterbrochen werden – folgen Sie den Sprachanweisungen.
Stellen Sie sicher, dass niemand den Patienten berührt, während der AED den Herzrhythmus analysiert.
Falls ein Schock empfohlen ist:
o Stellen Sie sicher, dass niemand den Patienten berührt.
o Geben Sie das Kommando: „Achtung Schock, Patienten nicht berühren!“
o Drücken Sie die „rote Schocktaste“ entsprechend den Anweisungen des AED´s.
o Nach der Schockabgabe fahren Sie sofort mit den Basismaßnahmen fort–
30 Herzmassagen : 2 Beatmungen, bis der AED den Herzrhythmus neu analysiert.
Falls kein Schock empfohlen wird:
o nehmen Sie unverzüglich die Basismaßnahmen – 30 Herzmassagen : 2 Beatmungen - auf, bis der AED erneut den Herzrhythmus analysiert.
• Folgen Sie weiter den Anweisungen des AED´s bis:
o Qualifizierte Hilfe eintrifft und den Patienten übernimmt.
o Der Patient normal zu atmen beginnt.
o Sie erschöpft sind.
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