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ausbildung:ssd:ssde_datenbanken_tuis

Transport- Unfall- Informations- und Hilfeleistungssystem

  • Chemische Industrie - TUIS

tuishandbuch2009_neu_127756_de.pdf (228.2 KiB, 1y ago, 41 downloads)

Was ist TUIS

Die Abkürzung „TUIS“ steht für das Transport - Unfall - Informations- und Hilfeleistungssystem der österreichischen chemischen Industrie,
das Fachwissen und Hilfe bei Transportunfällen mit chemischen Produkten rund um die Uhr anbietet.
TUIS wurde in Österreich im Jahr 1984 gegründet, heute ist es auch ein Teil des westeuropäischen
Hilfeleistungssystems „International Chemical Environment“ (ICE).

Das Hilfeleistungspaket von TUIS umfaßt:

  • Sachkenntnisdaten über Produkte, deren Transport und deren Entsorgung
  • Erfahrungen aus der Praxis und Unterstützung bei der Vermeidung von Unfällen
  • Beseitigung sowie Begrenzung von Unfall-Folgeschäden mit Spezialgeräten

Wie funktioniert TUIS

Die erste Adresse bei einem Transportunfall bei der Beförderung gefährlicher Güter ist den gesetzlichen Vorschriften nach der Hersteller, Händler oder Empfänger dieser Güter. Um eine sachgerechte Bekämpfung des Schadens vornehmen zu können, benötigen die Einsatzkräfte so rasch und vollständig wie möglich alle wichtigen Informationen über die beförderten Güter. In manchen Fällen sind Hersteller, Händler oder Empfänger dieser Güter jedoch nicht erreichbar. Dazu kann es kommen, wenn

  • bei einer Firma oder einem Händler die telefonische Auskunftserteilung nicht ständig besetzt ist
  • es sich um einen ausländischen Transport handelt oder die Güter so stark beschädigt wurden, daß der Hersteller oder Händler nicht mehr festgestellt werden kann.

Tritt eine dieser Situationen ein, wird das TUIS-Abkommen aktiv und die TUIS-Mitgliedsunternehmen geben auf Ersuchen der Behörden fachliche Ratschläge oder leisten entsprechend ihrem TUIS-Anbot aktive Hilfe am Unfallort

Stufe 1: Telefonische Beratung

Als erster Schritt muß der direkte Kontakt

  • zwischen dem Hersteller, Händler oder Warenempfänger und
  • dem Leiter der Einsatzkräfte hergestellt werden.


Die Telefonnummer des Herstellers oder Händlers ist im Unfallmerkblatt, das der Fahrer mit sich führen muß, oder den Begleitpapieren angeführt bzw. kann bei TUIS-Mitgliedsfirmen auch dem TUIS-Verzeichnis entnommen werden.
Der betroffene Hersteller, Händler oder Warenempfänger erteilt den Einsatzkräften in der Folge an Hand der Produktunterlagen die erforderlichen Auskünfte.
Ist dieser jedoch nicht erreichbar, kann der Leiter der Einsatzkräfte die nötigen produktspezifischen Informationen und Ratschläge bei den TUIS-Mitgliedsfirmen anfordern, bis der zuständige Hersteller, Händler oder Warenempfänger erreicht worden ist.

Stufe 2: Beratung am Unfallort

Die Beratung der Einsatzkräfte am Unfallort ist Aufgabe der Fachkräfte des Herstellers, Händlers oder Warenempfängers.
Ist dieser jedoch nicht erreichbar oder zu weit entfernt, springt die nächstgelegene für das Gefahrgut zuständige TUIS-Firma ein und schickt gegebenenfalls ihre Fachleute zum Unfallort.

Stufe 3: Technische Hilfe am Unfallort

Falls nötig, kann der Leiter der Einsatzkräfte auch die Betriebsfeuerwehr eines TUIS-Mitgliedsbetriebs anfordern.
Der Kommandant der Betriebsfeuerwehr entscheidet in der Folge über die Entsendung von Einsatzkräften mit Fahrzeugen und Gerät zum Unfallort
und berät und unterstützt die örtlichen Einsatzkräfte im Rahmen seiner Möglichkeiten.
Voraussetzung für den Einsatz der Betriebsfeuerwehr ist jedoch, daß der Schutz des eigenen Werkes gewährleistet bleibt.

Zusammenarbeit mit der Feuerwehr

Einen wichtigen Schritt für die kontinuierliche Anhebung der Sicherheitsstandards stellt die enge Zusammenarbeit der chemischen Industrie mit der Feuerwehr und den örtlichen Einsatzkräften dar. Um diese Kooperation zu erleichtern, ist ab dem 1.1.1999 die europaweite Einführung von Einsatzakten, den sogenannten „Emergency Response Intervention Cards“ (ERI-Cards) vorgesehen.
Dabei handelt es sich um ein neues, in ganz Europa verfügbares Informationssystem, das die örtlichen Einsatzkräfte im Falle eines Transportunfalls rasch und unbürokratisch mit allen nötigen Informationen versorgt.
Der Fachverband der chemischen Industrie Österreichs hat bei der Verbreitung der ERI-Cards geholfen und hat allen Landesfeuerwehrverbänden und dem Bundesfeuerwehrverband ERI-Cards zur Verfügung gestellt.
Zusätzlich veranstaltet der Fachverband jährlich eigene Seminare zum Thema Gefahrguttransporte für Mitarbeiter der Feuerwehr.

Was ist Responsible Care

Zielsetzung

Bei Responsible Care handelt es sich um eine weltweite, freiwillige Initiative der chemischen Industrie, die sich zum Zweck einer Verbesserung
der Gesundheits-, Sicherheits- und Umweltsituation strenge Selbstkontrollen auferlegt hat.
Chemische Betriebe, die diese Auflagen erfüllen, werden mit dem auf drei Jahre limitierten Zertifikat „Responsible Care“ ausgezeichnet.

ausbildung/ssd/ssde_datenbanken_tuis.txt · Zuletzt geändert: 27.11.2022 16:25 (Externe Bearbeitung)