Hier werden die Unterschiede zwischen zwei Versionen gezeigt.
Beide Seiten der vorigen Revision Vorhergehende Überarbeitung Nächste Überarbeitung | Vorhergehende Überarbeitung | ||
ausbildung:ga:gatr_sachgebiet_7 [09.05.2016 13:55] Stöger-Toman Roland [Anschlagmittel - Befestigungsmittel] |
ausbildung:ga:gatr_sachgebiet_7 [27.11.2022 16:25] (aktuell) |
||
---|---|---|---|
Zeile 87: | Zeile 87: | ||
==== Farbkennzeichnung von Anschlagmitteln ==== | ==== Farbkennzeichnung von Anschlagmitteln ==== | ||
- | {{ :ausbildung:ga:bild7.0.png?600 |}} | + | {{:ausbildung:ga:bild7.0.png?600 |}} |
Zeile 109: | Zeile 109: | ||
* Anschlagpunkte beobachten. | * Anschlagpunkte beobachten. | ||
- | |{{:ausbildung:ga:bild7.3.png?200|}} | {{ :ausbildung:ga:bild7.4.png?350 |}}| | + | |{{:ausbildung:ga:bild7.3.png?200|}} | {{:ausbildung:ga:bild7.4.png?350 |}}| |
+ | |||
+ | |||
+ | ==== Ausleuchten einer Einsatzstelle ==== | ||
+ | <color blue>**Beachte:**</color> | ||
+ | * Stromaggregat, Verlängerungskabel, Stativ und Flutlichtscheinwerfer müssen vorschriftsmäßig aufgebaut und in Betrieb genommen werden (Scheinwerfer nicht in die Nähe von leicht brennbaren Materialien). | ||
+ | * Stativ und Scheinwerfer richtig in Stellung bringen ( blendfrei, möglichst waagrecht, Kippgefahr beachten ). | ||
+ | * Faustregel: Schließe an einem Stromerzeuger nie mehr als 100m Leitungen an! | ||
+ | * Strom „erzeugt“ Wärme: Kühlung durch vollständiges Abrollen der Leitung von der Trommel. | ||
+ | * Beim Anschließen der Leitungen am Generator den Anordnungen des Maschinisten Folge leisten. | ||
+ | * Zuschalten der Verbraucher erst bei Nenndrehzahl | ||
+ | * Nach jedem Einsatz ist eine Sichtprüfung erforderlich. Sie dient der Erkennung äußerer Schäden an | ||
+ | * Leitungen, | ||
+ | * Steckverbindungen, | ||
+ | * Gehäusen, | ||
+ | * Biege- und Knickschutz. | ||
+ | * Heiße Flutlichtscheinwerfer auskühlen lassen (Wärmestrahlung, Verletzungs- Beschädigungsgefahr). | ||
+ | |||
+ | {{:ausbildung:ga:bild7.5.png?300 |}} | ||
+ | |||
+ | |||
+ | ==== Elektrische Unterwasserpumpen ==== | ||
+ | <color blue>**Beachte:**</color> | ||
+ | * Unterwasserpumpen (UWP) werden vorwiegend für Um- und Auspumparbeiten verwendet. | ||
+ | * Die UWP immer mit einer Arbeitsleine am Haltebügel befestigen. | ||
+ | * Stromkabel darf nicht beschädigt sein (niemals am Kabel hochziehen oder absenken). | ||
+ | * Drehrichtung beachten (bei UWP ohne elektrische Drehrichtungsautomatik). | ||
+ | * Durch eine eingebaute Flachsaugeinrichtung kann Wasser bis auf wenige Millimeter abgepumpt werden. | ||
+ | |||
+ | {{:ausbildung:ga:uwp_751x600.jpg?300 |}} | ||
+ | |||
+ | ==== Schneid und Trenngeräte ==== | ||
+ | Speziell bei Schneide- und Schleifgeräten können durch falsche oder unvorsichtige Bedienung Verletzungen | ||
+ | passieren. \\ | ||
+ | \\ | ||
+ | Bei solchen Geräten müssen die Sicherheitsbestimmungen genauestens eingehalten werden. | ||
+ | ==== Motorkettensäge ==== | ||
+ | * Motorkettensäge nur unter Beachtung aller Sicherheitsregeln starten. | ||
+ | * Beim Schneiden auf ziehende oder schiebende Kette achten. | ||
+ | * Mechanische Kettensperre beachten. | ||
+ | * Verspannte oder gewundene Holzteile sind am gefährlichsten (Windbruch). | ||
+ | * Nach Betrieb Kettenschutz verwenden. | ||
+ | |||
+ | <color black/yellow>**Schnittschutzhose und Gesichtsschutz verwenden!**</color> | ||
+ | |||
+ | ==== Trennschleifer ==== | ||
+ | * Beim Trennschleifer richtige nicht beschädigte Scheiben für das entsprechende Material verwenden (Stein, Stahl, Alu). | ||
+ | * Schutzausrüstung und Schutzbrille verwenden. | ||
+ | * Bei Inbetriebnahme sicheren Stand einnehmen. | ||
+ | <color black/yellow>**Achte auf Funkenflug!**</color> | ||
+ | |||
+ | |||
+ | ===== Leinen und Knoten ===== | ||
+ | ==== Leinen ==== | ||
+ | Heute sind Leinen aus Kunstfaser (Polyester, Polyamid und Polypropylen) gefertigt. Damit haben sie | ||
+ | gegenüber den früher verwendeten Leinen aus Naturfaser mehrere Vorteile: | ||
+ | * Sie sind leichter und geschmeidiger, | ||
+ | * faulen nicht, | ||
+ | * nehmen weniger Wasser auf, | ||
+ | * haben eine höhere Bruchfestigkeit. | ||
+ | * | ||
+ | Wir <color blue>unterscheiden</color> zwischen<color blue> Rettungsleinen</color> und <color blue>Arbeitsleinen</color>. | ||
+ | |||
+ | ==== Die Rettungsleine ==== | ||
+ | {{:ausbildung:ga:7.2.1_800x500.jpg?150|}} | ||
+ | Die Rettungsleine ist eine Leine, die im Feuerwehrdienst nur für die | ||
+ | Rettung und Sicherung von Personen verwendet werden darf. Sie ist | ||
+ | 20 oder 30 Meter lang und hat an einem Ende einen Karabiner. Zum | ||
+ | Schutz der Leine ist sie in einem Beutel verwahrt. Die Rettungsleine | ||
+ | muss nach jeder Verwendung einer Sichtprüfung unterzogen werden. \\ | ||
+ | <color blue>**Die Leine darf als Rettungsleine nicht mehr verwendet werden wenn:**</color> | ||
+ | * sie beschädigt ist, | ||
+ | * oder wenn mit der Leine der Sturz einer Person oder eine gleichwertige Belastung aufgefangen wurde. | ||
+ | * sie älter als 6 Jahre ist (wird durch den Zeugmeister ausgeschieden) | ||
+ | |||
+ | ==== Die Arbeitsleine ==== | ||
+ | {{:ausbildung:ga:7.2.2_739x600.jpg?100|}} | ||
+ | Ausgeschiedene Rettungsleinen können als Arbeitsleinen weiterverwendet werden. | ||
+ | In diesem Fall müssen jedoch ihre Enden und der Karabiner rot eingefärbt | ||
+ | werden. Werden die Arbeitsleinen in einem Beutel aufbewahrt, so ist dieser optisch | ||
+ | zu kennzeichnen, (blauer Beutel oder Aufschrift) damit die Leine nicht mit | ||
+ | einer Rettungsleine verwechselt werden kann. Sie können für verschiedene Tätigkeiten, | ||
+ | wie z.B. das Festzurren von Geräten verwendet werden. | ||
+ | |||
+ | ==== Knoten ==== | ||
+ | |||
+ | |||
+ | {{:ausbildung:ga:7.2.3_800x468.jpg?400 |}} | ||
+ | \\ | ||
+ | \\ | ||
+ | \\ | ||
+ | \\ | ||
+ | \\ | ||
+ | \\ | ||
+ | \\ | ||
+ | \\ | ||
+ | \\ | ||
+ | \\ | ||
+ | \\ | ||
+ | \\ | ||
+ | \\ | ||
+ | \\ | ||
+ | \\ | ||
+ | {{:ausbildung:ga:7.2.4_492x600.jpg?400 |}} | ||
+ | |||
+ | ===== Maßnahmen bei Austritt von Flüssigkeiten ====== | ||
+ | ==== Flüssigkeiten ==== | ||
+ | Beim Austritt von Flüssigkeiten muss rasch gehandelt werden.\\ | ||
+ | Jede Feuerwehr muss Erstmaßnahmen durchführen können. | ||
+ | * Erkunden um welche Flüssigkeit es sich handelt. | ||
+ | * Gefahrenbereich absperren und absichern, sowie Brandschutz herstellen. | ||
+ | * Abdichten von Lecks am Behälter mittels Keilen (Holz, Kunststoff, ....). | ||
+ | * Auffangen mit Planen oder behelfsmäßigen Behältern. | ||
+ | * Abdichten von Kanaleinläufen oder Kellern mit Hilfe von Erdwällen und Sandsäcken. | ||
+ | * Aufbringen von Bindemitteln. | ||
+ | |||
+ | ==== Ölbindemittel ==== | ||
+ | Ölbindemittel sind Stoffe, die Mineralölprodukte aufsaugen.\\ | ||
+ | Im Allgemeinen kommen als Ölbindemittel feste Stoffe in staubförmigem Zustand oder als Granulat zur Anwendung. | ||
+ | |||
+ | ==== Ölunfälle auf dem Wasser ==== | ||
+ | Ausfließendes Öl bildet auf der Wasseroberfläche großflächige Ölverschmutzungen, die eine Gefahr für alle Lebewesen mit sich bringt. \\ | ||
+ | \\ | ||
+ | 1 Liter Öl macht 1 Million Liter Wasser ungenießbar! \\ | ||
+ | \\ | ||
+ | <color black/yellow>**Für die Bekämpfung dieser Unfälle sind Wind- und Fließgeschwindigkeit von Bedeutung**</color> | ||
+ | |||
+ | ===== Hochwasserschutz ===== | ||
+ | ==== Sandsackverbau ==== | ||
+ | <color blue>**Sandsäcke**</color> \\ | ||
+ | \\ | ||
+ | Die Dichtheit einer Sandsackverbauung ist nicht nur von der richtigen Verlegung abhängig, sondern auch vom verwendeten Sand. Je gröber die Sandkörner sind, desto rascher können Wasseranteile durchsickern. \\ | ||
+ | Es werden Sandsäcke aus Kunststoff oder Naturfaser verwendet. \\ | ||
+ | Mit Sandsäcken aus Naturfasern wird durch deren bessere Reibung untereinander eine größere Stabilität erreicht. \\ | ||
+ | \\ | ||
+ | <color blue>**Befüllung**</color> \\ | ||
+ | * Befüllung bis maximal zu 2/3 des Inhaltes mit trockenem und frostfreiem Befüllmittel (Sand). \\ | ||
+ | * Gewicht ca. 17-20kg. \\ {{:ausbildung:ga:bild7.4_378x600.jpg?80|}} | ||
+ | \\ | ||
+ | <color blue>**Zugebundener Sandsack (gebundenes Ende zur Wasserseite)**</color> | ||
+ | * Verbau von Dammschäden | ||
+ | * Beschwerung von Unterbaumaterialien | ||
+ | * Unterwasserbau | ||
+ | \\ | ||
+ | <color blue>**Nicht zugebundener (umgeschlagener) Sandsack (umgeschlagenes Ende zeigt zur Wasserseite)**</color> | ||
+ | * Ring- und Notdämme | ||
+ | * Abdichtungen | ||
+ | \\ | ||
+ | |||
+ | <color blue>**Verlegeordnung von Sandsäcken**</color> \\ | ||
+ | \\ | ||
+ | Beim Bau eines Sandsackdammes muss in erster Linie auf einen dichten Verbund, ähnlich | ||
+ | wie eine Ziegelmauer, und eine saubere Verlegetechnik der Sandsäcke untereinander geachtet | ||
+ | werden. Sandsäcke jedoch nicht legen, sondern gezielt „hinschmeißen“ und mit den | ||
+ | Beinen verdichten, um Zwischenräume zu vermeiden.\\ | ||
+ | Nur so ist sichergestellt das ein wasserdichter und stabiler Damm entsteht. | ||
+ | \\ | ||
+ | |||
+ | {{:ausbildung:ga:bild7.4.1.png?500 |}} | ||
+ | \\ | ||
+ | \\ | ||
+ | {{:ausbildung:ga:bild7.4.2_800x593.jpg?300|}} | ||
+ | \\ | ||
+ | \\ | ||
+ | \\ | ||
+ | \\ | ||
+ | ** Die Sandsackerhöhung muss am Fuß mindestens doppelt so** \\ | ||
+ | ** Breit als die vorgesehene Höhe sein.** | ||
+ | |||
+ | |||
+ | ==== Behelfsmäßige Verankerungen ==== | ||
+ | <color blue>**Allgemein:**</color> \\ | ||
+ | \\ | ||
+ | Pflöcke werden zum Anschlagen von Leinen, oder Drahtseilen benötigt und dienen als | ||
+ | Verankerung zur Aufnahme von Zugkräften. \\ | ||
+ | Wir unterscheiden zwei Arten von Verankerungen, einmal solche, die innerhalb des Einsatzortes | ||
+ | vorgefunden und verwendet werden können, wie zum Beispiel Bäume, Betonpfeiler, | ||
+ | feste Gerippebauteile, und solche, die wir uns selbst errichten müssen. Letzteres | ||
+ | setzt voraus, dass überhaupt die Möglichkeit der Errichtung auf ausreichend festem Boden | ||
+ | vorhanden ist. (z.B. Freilandverankerung oder Erdanker) | ||
+ | \\ | ||
+ | \\ | ||
+ | <color blue>**Anfertigen eines Pflockes**</color> \\ | ||
+ | \\ | ||
+ | Das dünnere Ende wird auf vier Seiten gleichmäßig zugespitzt. Das zweite Ende des Pflockes | ||
+ | muss im Rechten Winkel abgeschnitten werden. Um ein Aufsplittern des Holzes beim | ||
+ | Einschlagen zu vermeiden kann es abgekantet werden. | ||
+ | \\ | ||
+ | \\ | ||
+ | <color blue>**Einfacher Erdanker**</color> \\ | ||
+ | \\ | ||
+ | Pfähle, die als Anker verwendet werden, sollen aus gesundem Holz sein. Die Pfähle müssen eine Mindestlänge von 1,5m und einem Mindestdurchmesser von 10cm aufweisen. \\ | ||
+ | {{:ausbildung:ga:bild7.4.3_800x405.jpg?200|}} | ||
+ | \\ | ||
+ | Der massivste Pfahl soll der sein, an dem die Last direkt angreift. Drei Pfähle werden in einer Linie in einem Abstand von 80-90cm gesetzt und mittels Holzschlägel oder Vorschlaghammer zwei Drittel in den Boden eingetrieben. Die Verbindung untereinander erfolgt durch Schleuderbunde, die durch Art des Rödelns gespannt und fixiert werden. | ||
+ | \\ | ||
+ | \\ | ||
+ | <color blue>**Zusammengesetzter Erdanker**</color> \\ | ||
+ | \\ | ||
+ | {{:ausbildung:ga:bild7.4.4_800x488.jpg?200|}} | ||
+ | Um größere Kräfte aufnehmen zu können, besteht die Möglichkeit, mehrere einfache Erdanker zu einem | ||
+ | zusammengesetzten Erdanker mittels eines Querträgers zu verbinden. | ||