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ausbildung:ga:gatr_sachgebiet_7

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 **<color black/​yellow>​Achte auf das richtige Arbeiten mit den Geräten!</​color>​** **<color black/​yellow>​Achte auf das richtige Arbeiten mit den Geräten!</​color>​**
 +
 +==== Grundlagen der Mechanik ====
 +<color blue>
 +**Hebelwirkung – Brechstange:​**</​color>​ \\
 +Der Hebel ermöglicht das Überwinden großer Widerstände mit geringer Kraft.
 +Der Hebel ist ein fester um eine Achse drehbarer Körper.
 +\\
 +
 +<color black/​yellow>​**Hebelgesetz:​ \\
 +KRAFT x KRAFTARM = LAST x LASTARM**</​color>​
 +
 +<color blue>​**Erklärung:​**</​color>​ \\
 +Je näher sich die Last beim Drehpunkt befindet, desto weniger Kraft wird benötigt; d.h. je länger der
 +Kraftarm im Verhältnis zum Lastarm ist, desto geringer wird der Kraftaufwand. \\
 +\\
 +<color black/​yellow>​**Was an Kraft gewonnen wird, geht an Weg verloren!**</​color>​
 +
 +{{:​ausbildung:​ga:​bild7.1.png?​200 |}}
 +
 +==== Anschlagmittel - Befestigungsmittel ====
 +Als Anschlag- bzw. Befestigungsmittel werden bezeichnet:
 +Seile, Seilstropp, Seilgehänge,​ Ketten und Kettengehänge,​ Gurte und Schlingen.
 +\\
 +Zubehör: Schäkel, Seilklemmen,​ Ringe, Lasthaken, Rollen
 +\\
 +\\
 +
 +**Kennzeichnung für die Belastbarkeit:​**
 +  * Anhängeschild für die Güteklasse (Ketten)
 +  * Farbliche Kennzeichnung
 +  * Anhängeschild aus Kunststoff für Belastbarkeit (Schlingen und Bänder)
 +  * Eingeprägte Belastbarkeit (Drahtseil, Schäkel)
 +
 +**<color black/​yellow>​Nach dem Einsatz immer Sichtkontrolle auf Beschädigungen durchführen!</​color>​**
 +
 +{{:​ausbildung:​ga:​bild7.2.png?​200 |}}
 +\\
 +\\
 +\\
 +==== Farbkennzeichnung von Anschlagmitteln ====
 +
 +{{:​ausbildung:​ga:​bild7.0.png?​600 |}}
 +
 +
 +
 +==== Greifzug ====
 +Greifzüge sind handbetätigte Geräte mit Drahtseilzug (Spezialseil) die in direktem Zug oder in Verbindung
 +mit Rollen zum Heben, Absenken, Ziehen und Sichern von Lasten verwendet werden. \\
 +\\
 +**<color blue>​Regeln für den Einsatz</​color>​**
 +  * Greifzugseil nicht als Anschlagseil verwenden.
 +  * Seile nicht über Kanten ziehen.
 +  * Ruckartiges Arbeiten vermeiden.
 +  * Seile nur über passende Rollen umlenken.
 +  * Schwebende Lasten dürfen nicht frei drehen (mit Leinen sichern).
 +  * Auf die Nutzlast achten (Überlastungsschutz).
 +**<color blue>​Sicherheitsregeln</​color>​**
 +  * Nur mit Sicherheitshandschuhen arbeiten.
 +  * Nie mit dem Fuß auf dem Zugseil stehen.
 +  * Kein Aufenthalt unter schwebender Last.
 +  * Im Gefahrenbereich darf sich nur das Bedienungspersonal aufhalten.
 +  * Anschlagpunkte beobachten.  ​
 +
 +|{{:​ausbildung:​ga:​bild7.3.png?​200|}} ​        ​| ​   {{:​ausbildung:​ga:​bild7.4.png?​350 |}}|
 +
 +
 +==== Ausleuchten einer Einsatzstelle ====
 +<color blue>​**Beachte:​**</​color>​
 +  * Stromaggregat,​ Verlängerungskabel,​ Stativ und Flutlichtscheinwerfer müssen vorschriftsmäßig aufgebaut und in Betrieb genommen werden (Scheinwerfer nicht in die Nähe von leicht brennbaren Materialien).
 +  * Stativ und Scheinwerfer richtig in Stellung bringen ( blendfrei, möglichst waagrecht, Kippgefahr beachten ).
 +  * Faustregel: Schließe an einem Stromerzeuger nie mehr als 100m Leitungen an!
 +  * Strom „erzeugt“ Wärme: Kühlung durch vollständiges Abrollen der Leitung von der Trommel.
 +  * Beim Anschließen der Leitungen am Generator den Anordnungen des Maschinisten Folge leisten.
 +  * Zuschalten der Verbraucher erst bei Nenndrehzahl
 +  * Nach jedem Einsatz ist eine Sichtprüfung erforderlich. Sie dient der Erkennung äußerer Schäden an
 +    * Leitungen,
 +    * Steckverbindungen,​
 +    * Gehäusen,
 +    * Biege- und Knickschutz.
 +  * Heiße Flutlichtscheinwerfer auskühlen lassen (Wärmestrahlung,​ Verletzungs- Beschädigungsgefahr).
 +
 +{{:​ausbildung:​ga:​bild7.5.png?​300 |}}
 +
 +
 +==== Elektrische Unterwasserpumpen ====
 +<color blue>​**Beachte:​**</​color>​
 +  * Unterwasserpumpen (UWP) werden vorwiegend für Um- und Auspumparbeiten verwendet.
 +  * Die UWP immer mit einer Arbeitsleine am Haltebügel befestigen.
 +  * Stromkabel darf nicht beschädigt sein (niemals am Kabel hochziehen oder absenken).
 +  * Drehrichtung beachten (bei UWP ohne elektrische Drehrichtungsautomatik).
 +  * Durch eine eingebaute Flachsaugeinrichtung kann Wasser bis auf wenige Millimeter abgepumpt werden.
 +
 +{{:​ausbildung:​ga:​uwp_751x600.jpg?​300 |}}
 +
 +==== Schneid und Trenngeräte ====
 +Speziell bei Schneide- und Schleifgeräten können durch falsche oder unvorsichtige Bedienung Verletzungen
 +passieren. \\
 +\\
 +Bei solchen Geräten müssen die Sicherheitsbestimmungen genauestens eingehalten werden.
 +==== Motorkettensäge ====
 +  * Motorkettensäge nur unter Beachtung aller Sicherheitsregeln starten.
 +  * Beim Schneiden auf ziehende oder schiebende Kette achten.
 +  * Mechanische Kettensperre beachten.
 +  * Verspannte oder gewundene Holzteile sind am gefährlichsten (Windbruch).
 +  * Nach Betrieb Kettenschutz verwenden.
 +
 +<color black/​yellow>​**Schnittschutzhose und Gesichtsschutz verwenden!**</​color>​
 +
 +==== Trennschleifer ====
 +  * Beim Trennschleifer richtige nicht beschädigte Scheiben für das entsprechende Material verwenden (Stein, Stahl, Alu).
 +  * Schutzausrüstung und Schutzbrille verwenden.
 +  * Bei Inbetriebnahme sicheren Stand einnehmen.
 +<color black/​yellow>​**Achte auf Funkenflug!**</​color>​
 +
 +
 +===== Leinen und Knoten =====
 +==== Leinen ====
 +Heute sind Leinen aus Kunstfaser (Polyester, Polyamid und Polypropylen) gefertigt. Damit haben sie
 +gegenüber den früher verwendeten Leinen aus Naturfaser mehrere Vorteile:
 +  * Sie sind leichter und geschmeidiger,​
 +  * faulen nicht,
 +  * nehmen weniger Wasser auf,
 +  * haben eine höhere Bruchfestigkeit.
 +  * 
 +Wir <color blue>​unterscheiden</​color>​ zwischen<​color blue> Rettungsleinen</​color>​ und <color blue>​Arbeitsleinen</​color>​.
 +
 +==== Die Rettungsleine ====  ​
 +{{:​ausbildung:​ga:​7.2.1_800x500.jpg?​150|}}
 +Die Rettungsleine ist eine Leine, die im Feuerwehrdienst nur für die
 +Rettung und Sicherung von Personen verwendet werden darf. Sie ist   
 +20 oder 30 Meter lang und hat an einem Ende einen Karabiner. Zum
 +Schutz der Leine ist sie in einem Beutel verwahrt. Die Rettungsleine
 +muss nach jeder Verwendung einer Sichtprüfung unterzogen werden. \\
 +<color blue>​**Die Leine darf als Rettungsleine nicht mehr verwendet werden wenn:​**</​color>​
 +  * sie beschädigt ist,
 +  * oder wenn mit der Leine der Sturz einer Person oder eine gleichwertige Belastung aufgefangen wurde.
 +  * sie älter als 6 Jahre ist (wird durch den Zeugmeister ausgeschieden)
 +
 +==== Die Arbeitsleine ====   
 +{{:​ausbildung:​ga:​7.2.2_739x600.jpg?​100|}}
 +Ausgeschiedene Rettungsleinen können als Arbeitsleinen weiterverwendet werden.
 +In diesem Fall müssen jedoch ihre Enden und der Karabiner rot eingefärbt
 +werden. Werden die Arbeitsleinen in einem Beutel aufbewahrt, so ist dieser optisch ​  
 +zu kennzeichnen,​ (blauer Beutel oder Aufschrift) damit die Leine nicht mit
 +einer Rettungsleine verwechselt werden kann. Sie können für verschiedene Tätigkeiten,​
 +wie z.B. das Festzurren von Geräten verwendet werden.
 +
 +==== Knoten ====
 +
 +
 +{{:​ausbildung:​ga:​7.2.3_800x468.jpg?​400 |}}
 +\\
 +\\
 +\\
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 +\\
 +\\
 +\\
 +{{:​ausbildung:​ga:​7.2.4_492x600.jpg?​400 |}}
 +
 +===== Maßnahmen bei Austritt von Flüssigkeiten ======
 +==== Flüssigkeiten ====
 +Beim Austritt von Flüssigkeiten muss rasch gehandelt werden.\\
 +Jede Feuerwehr muss Erstmaßnahmen durchführen können.
 +  * Erkunden um welche Flüssigkeit es sich handelt.
 +  * Gefahrenbereich absperren und absichern, sowie Brandschutz herstellen.
 +  * Abdichten von Lecks am Behälter mittels Keilen (Holz, Kunststoff, ....).
 +  * Auffangen mit Planen oder behelfsmäßigen Behältern.
 +  * Abdichten von Kanaleinläufen oder Kellern mit Hilfe von Erdwällen und Sandsäcken.
 +  * Aufbringen von Bindemitteln.
 +
 +==== Ölbindemittel ====
 +Ölbindemittel sind Stoffe, die Mineralölprodukte aufsaugen.\\
 +Im Allgemeinen kommen als Ölbindemittel feste Stoffe in staubförmigem Zustand oder als Granulat zur Anwendung.
 +
 +==== Ölunfälle auf dem Wasser ====
 +Ausfließendes Öl bildet auf der Wasseroberfläche großflächige Ölverschmutzungen,​ die eine Gefahr für alle Lebewesen mit sich bringt. \\
 +\\
 +1 Liter Öl macht 1 Million Liter Wasser ungenießbar! \\
 +\\
 +<color black/​yellow>​**Für die Bekämpfung dieser Unfälle sind Wind- und Fließgeschwindigkeit von Bedeutung**</​color>​
 +
 +===== Hochwasserschutz =====
 +==== Sandsackverbau ====
 +<color blue>​**Sandsäcke**</​color>​ \\
 +\\
 +Die Dichtheit einer Sandsackverbauung ist nicht nur von der richtigen Verlegung abhängig, sondern auch vom verwendeten Sand. Je gröber die Sandkörner sind, desto rascher können Wasseranteile durchsickern. \\
 +Es werden Sandsäcke aus Kunststoff oder Naturfaser verwendet. \\
 +Mit Sandsäcken aus Naturfasern wird durch deren bessere Reibung untereinander eine größere Stabilität erreicht. \\
 +\\
 +<color blue>​**Befüllung**</​color>​ \\      ​
 +  * Befüllung bis maximal zu 2/3 des Inhaltes mit trockenem und frostfreiem Befüllmittel (Sand). \\  ​
 +  * Gewicht ca. 17-20kg. \\    {{:​ausbildung:​ga:​bild7.4_378x600.jpg?​80|}}
 +\\
 +<color blue>​**Zugebundener Sandsack (gebundenes Ende zur Wasserseite)**</​color>​
 +  * Verbau von Dammschäden
 +  * Beschwerung von Unterbaumaterialien
 +  * Unterwasserbau
 +\\
 +<color blue>​**Nicht zugebundener (umgeschlagener) Sandsack (umgeschlagenes Ende zeigt zur Wasserseite)**</​color> ​
 +  * Ring- und Notdämme
 +  * Abdichtungen
 +\\
 +
 +<color blue>​**Verlegeordnung von Sandsäcken**</​color>​ \\
 +\\
 +Beim Bau eines Sandsackdammes muss in erster Linie auf einen dichten Verbund, ähnlich
 +wie eine Ziegelmauer,​ und eine saubere Verlegetechnik der Sandsäcke untereinander geachtet
 +werden. Sandsäcke jedoch nicht legen, sondern gezielt „hinschmeißen“ und mit den
 +Beinen verdichten, um Zwischenräume zu vermeiden.\\
 +Nur so ist sichergestellt das ein wasserdichter und stabiler Damm entsteht.
 +\\
 +
 +{{:​ausbildung:​ga:​bild7.4.1.png?​500 |}}
 +\\
 +\\
 +{{:​ausbildung:​ga:​bild7.4.2_800x593.jpg?​300|}}
 +\\
 +\\
 +\\ 
 +\\
 +**   Die Sandsackerhöhung muss am Fuß mindestens doppelt so** \\
 +**   Breit als die vorgesehene Höhe sein.**
 +
 +
 +==== Behelfsmäßige Verankerungen ====
 +<color blue>​**Allgemein:​**</​color>​ \\
 +\\
 +Pflöcke werden zum Anschlagen von Leinen, oder Drahtseilen benötigt und dienen als
 +Verankerung zur Aufnahme von Zugkräften. \\
 +Wir unterscheiden zwei Arten von Verankerungen,​ einmal solche, die innerhalb des Einsatzortes
 +vorgefunden und verwendet werden können, wie zum Beispiel Bäume, Betonpfeiler,​
 +feste Gerippebauteile,​ und solche, die wir uns selbst errichten müssen. Letzteres
 +setzt voraus, dass überhaupt die Möglichkeit der Errichtung auf ausreichend festem Boden
 +vorhanden ist. (z.B. Freilandverankerung oder Erdanker)
 +\\
 +\\
 +<color blue>​**Anfertigen eines Pflockes**</​color>​ \\
 +\\
 +Das dünnere Ende wird auf vier Seiten gleichmäßig zugespitzt. Das zweite Ende des Pflockes
 +muss im Rechten Winkel abgeschnitten werden. Um ein Aufsplittern des Holzes beim
 +Einschlagen zu vermeiden kann es abgekantet werden.
 +\\
 +\\
 +<color blue>​**Einfacher Erdanker**</​color>​ \\
 +\\
 +Pfähle, die als Anker verwendet werden, sollen aus gesundem Holz sein. Die Pfähle müssen eine Mindestlänge von 1,5m und einem Mindestdurchmesser von 10cm aufweisen. \\
 +{{:​ausbildung:​ga:​bild7.4.3_800x405.jpg?​200|}}
 +\\
 +Der massivste Pfahl soll der sein, an dem die Last direkt angreift. Drei Pfähle werden in einer Linie in einem Abstand von 80-90cm gesetzt und mittels Holzschlägel oder Vorschlaghammer zwei Drittel in den Boden eingetrieben. Die Verbindung untereinander erfolgt durch Schleuderbunde,​ die durch Art des Rödelns gespannt und fixiert werden.
 +\\
 +\\
 +<color blue>​**Zusammengesetzter Erdanker**</​color>​ \\
 +\\
 +{{:​ausbildung:​ga:​bild7.4.4_800x488.jpg?​200|}}
 +Um größere Kräfte aufnehmen zu können, besteht die Möglichkeit,​ mehrere einfache Erdanker zu einem  ​
 +zusammengesetzten Erdanker mittels eines Querträgers zu verbinden.
 +
 +
ausbildung/ga/gatr_sachgebiet_7.1462787455.txt.gz · Zuletzt geändert: 27.11.2022 16:25 (Externe Bearbeitung)