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ausbildung:ga:gatr_sachgebiet_2

Grundausbildung nach LFV NÖ

Sachgebiet 2 – Unfallverhütung / Erste Hilfe

Unfallverhütung im Feuerwehrdienst

Der Feuerwehrdienst ist mit schwerer körperlicher Arbeit verbunden und hat mit gefährlicher Tätigkeit zu tun, die eine sehr große Unfalls- und Verletzungsgefahr mit sich zieht.

Im Jahr ereignen sich in Österreich ca. 1.000 Unfälle im Feuerwehrdienst. Einen großen Teil davon können wir durch richtiges Verhalten vermeiden:

  • 55% der Unfälle, also die Mehrzahl, geschieht bei Übungen, Ausbildung, Schulungen
  • 35% bei Einsätzen
  • 10% bei sonstigen Tätigkeiten.

Maßnahmen zur Unfallverhütung

Gefahren bei Einsätzen und Übungen entstehen durch:

  • Nichtbeachtung der Sicherheitsvorschriften.
  • Bedienung der Geräte durch nicht geschultes Personal.
  • unzureichende Schutzbekleidung.
  • fahrlässiges Verhalten.
  • unvorhersehbare Situationen.

Geräte dürfen nur von geschulten Feuerwehrmitgliedern bedient werden!

Die häufigsten Unfälle sind:

1. Stürze:
Mehr als ein Drittel aller Unfälle, u.a.

  • ausrutschen auf schiefem Boden
  • fallen von Treppen
  • fallen von Stiegen und Fahrzeugen
  • fallen über herumliegende Gegenstände

2. Weitere häufige Ursachen:

  • stoßen an und mit harten Gegenständen
  • herab- und umfallen von Gegenständen
  • einklemmen bei Türen
  • Transport von Einsatzgeräten

Einige Beispiele für möglicherweise gefährliche Situationen

1. Beim Löschfahrzeug
Die Gefahr lauert im Detail, und zwar hier:

  • beim Ab- und Aufsitzen und Schließen der Fahrzeugtüren
  • wenn Du die Geräte aus dem Fahrzeug nimmst oder sie wieder versorgst: schließe immer offene Geräteladen und Türen

2. Bei der Tragkraftspitze
Achtung, wenn Ihr die Pumpe gemeinsam heben oder tragen sollt!

  • beim Heraus- und Hineinheben der TS
  • beim Transport der TS im unwegsamen Gelände

3. Bei Druck- und Saugschläuchen
Dabei kommt es oft zu einem Unfall:

  • beim Tragen und Kuppeln von Schläuchen (Prellung und Quetschungen)
  • beim Auslegen von Schlauchleitungen (Stolpern, Hängenbleiben)
  • beim Platzen von Schläuchen.
  • durch die Bewegung der Schlauchleitungen beim Durchfluss des Wassers.
  • durch Herumschleudern des Druckschlauches.

4. Bei sonstigen Einsatztätigkeiten
Das ist immer gefährlich

  • ausrutschen, abstürzen
  • spitze oder gefährliche Gegenstände im Brandschutt (Nägel, …)
  • anfassen heißer Gegenstände
  • gegenseitiges Behindern
  • unvorhergesehenes Aufflammen (Rückzündung)
  • Einsturz (Gebäudeteile, Giebelwände, Rauchfänge)

Unfallanalyse

Die Unfälle sind auf folgende Ursachen zurückzuführen:

  • Stürze 25 %
  • anstoßen/einklemmen 18 %
  • fallen 13 %
  • Geräte/Bedienung 12 %
  • herabfallende Teile 12 %
  • scharfe Kanten 8 %
  • Fahrzeug / Transport 8 %
  • Verbrennungen/Schadstoffe 4 %

5% aller Unfälle sind Wegunfälle. Sie passieren auf dem Weg zum Feuerwehrhaus oder nach dem Einsatz vom Feuerwehrhaus weg.

Verletzungen der verschiedenen Körperteile

Die Verletzungen im Feuerwehrdienst verteilen sich prozentuell auf folgende Körperteile (Beispiel 2012 NÖ):

Kopf 12%
Arm, Schulter und Hand 35%
Rumpf 10%
Innere Organe 3%

Bein 22%
Fuß 18%

Unfälle vermeiden

Unfälle lassen sich vermeiden indem man Gefahren erkennt, Gefahrensituationen beseitigt und Gefahren gar nicht erst entstehen lässt.

Unfälle können vermieden werden, wenn:

  • auf die notwendige körperliche Verfassung geachtet wird.

z. B. Alkohol, Krankheit, Medikamente, Übermüdung, Tauglichkeit

  • man sich auf dem Weg zum und vom Feuerwehr-Dienst richtig verhält.

z. B. Straßenverkehrsvorschriften, Witterung, Verkehrsverhältnisse

  • die vorgeschriebene Einsatzbekleidung getragen wird.

z. B. gepflegte, erforderliche, vollständige Einsatz- bzw. Schutzbekleidung

  • ordnungsgemäße Geräte verwendet werden.

z. B. genormt, geeignet, gepflegt, geprüft, bewährt, intakt

  • die Einsatzgeräte von geschultem Personal verwendet und in Betrieb gesetzt werden.

z. B. Ausbildung, Einschulung, Übung, Lehrgang

  • die Geräte und Armaturen ordnungsgemäß verstaut sind.

z. B. am vorgesehenen Platz, in den Halterungen, festgezurrt

  • die Einsatzgeräte richtig transportiert und aufgestellt werden.

z. B. Tragegriffe verwenden, erforderliche Mannschaft, sicher ansetzen, aufstellen, verankern

  • die erforderlichen Verhaltensregeln eingehalten werden, zum Beispiel:
  1. nur auf Befehl handeln und Anweisungen befolgen.
  2. einschlägige Ausbildungs- und Sicherheitsvorschriften einhalten.
  3. erkannte Gefahrenzonen meiden.
  4. Einsatzstelle absichern.
  5. Eigen- Selbstsicherung durchführen.
  6. Risiko richtig einschätzen.
  • auf Gefahren der Einsatzstelle geachtet wird.
  1. Atemgifte
  2. Angstreaktion
  3. Ausbreitung
  4. Atomare Strahlung
  5. Chemikalien
  6. Erkrankung
  7. Explosion
  8. Elektrizität
  9. Einsturz

Melde deinem Gruppenkommandanten alle (beinahe-) Unfälle!

Auch Leichtsinn, Fahrlässigkeit, Unachtsamkeit, Übermut, Überanstrengung, Draufgängertum, Hastigkeit führen zu gefährlichen Situationen und Unfällen.

Vorsicht ist nicht Feigheit Leichtsinn ist nicht Mut!

Absichern der Einsatzstelle

Das Absichern der Einsatzstelle stellt einen wesentlichen Faktor im Rahmen der Einsatzabwicklung dar – nur wenn die Einsatzstellen entsprechend abgesichert sind, ist ein sicheres Arbeiten der Einsatzkräfte möglich.

Wo und Wann wird abgesichert

  • bei allen Einsätzen, insbesondere bei Verkehrsunfällen
  • Bei jeder Tätigkeit auf öffentlichen Verkehrswegen

z.B.: Schlauchleitungen, Schlauchbrücken,

  • Bei Gefahr durch Ab- und Einsturz

z.B. Giebelwände, Rauchfänge

  • Bei Schadstoffeinsätzen

Gefahrenbereiche beachten

  • Bei Explosionsgefahr

Sicherheitsabstände beachten

Womit wird abgesichert

Die häufigsten Ausrüstungsgegenstände sind

  • Blaulicht
  • Winkerkelle
  • Faltsignal „Feuerwehr“
  • Verkehrsleiteinrichtung
  • Warnblinkanlage

Weitere Ausrüstungsgegenstände sind

  • Warnleuchte
  • Weitwarnblinkleuchte
  • Verkehrsleitkegel
  • Absperrbänder
  • Absperrseile

Ausrüstung des Verkehrsreglers

Der Verkehrsregler ist mit folgenden Ausrüstungsgegenständen ausgestattet:

Einsatzbekleidung
Warnweste
Winkerkelle
Handfunkgerät (optional)

Absichern der Einsatzstelle

Absichern auf einer Autobahn oder Autostraße

Absichern auf einer Freilandstraße

Absichern im Ortsgebiet

ausbildung/ga/gatr_sachgebiet_2.txt · Zuletzt geändert: 27.11.2022 16:25 (Externe Bearbeitung)