Benutzer-Werkzeuge

Webseiten-Werkzeuge


Seitenleiste


Übungsaktivitäten & News

Ausbildungmodule

Technische Daten

Allgemeines

Verzeichnis Details


ausbildung:be:befu_loeschwasserberechnung

Allgemeines

Eine vorrangige Aufgabe bei der Brandbekämpfung ist die nach erfolgter Erkundung und Beurteilung festgestellte Löschmittelmenge bereitzustellen.

Löschmittelbedarf für den Einsatz von Wasser

Anwendungsbereiche / Einsatzdaten von Löschgeräten

Geräte zur Aufbringung von Löschwasser

C-Rohr Allgemeine Brandbekämpfung mit geringer Brandbelastung, Innenangriff
B-Rohr Brände mit großer Brandbelastung (Wärmeentwicklung) Wasserwerfer Brände bei denen große Wurfweiten und Literleistungen notwendig sind
HD-Rohr Klein- und Entstehungsbrände, Innenangriff, Nachlöscharbeiten. Kein Außenangriff!
Höchstdrucklöschverfahren Allgemeine Brandbekämpfung mit geringer Brandbelastung (Hoher Druck, hohe Dampfbildung, zu geringe Literleistung bei Rauchdurchzündung).
Impulslöschverfahren Allgemeine Brandbekämpfung mit geringer Brandbelastung.

Wasserdurchfluss und Wurfweiten von Löschgeräten

Rohr Ø Literleistung Druck Wurfweite Wurfhöhe
C-Rohr 9 mm ca. 100 l/min 4 bar 9 m 7 m
C-Rohr 12 mm ca. 200 l/min 5 bar 12 m 9 m
B-Rohr 16 mm ca. 400 l/min 6 bar 16 m 12 m
B-Rohr 22 mm ca. 800 l/min 7 bar 21 m 16 m
Wasserwerfer 24 mm (1.) ca. 1200 l/min 10 bar 40 – 60 m (2.) k.A.
Wasserwerfer 30 mm (1.) ca. 2000 l/min 10 bar 40 – 60 m (2.) k.A.
HD Rohr 7 mm ca. 170 l/min 30 bar gering gering


Rohr Literleistung Druck Wurfweite Wurfhöhe
Höchstdrucklöschverfahren max. 25 l/min max. 250 bar gering gering
Impulslöschverfahren 1 – 30 l/Impuls
(2 – 6 sec. Ladezeit)
25 - 55 bar bis 60 m (1.) k.A.

Quelle: ÖBFV-RL VB-05; Wurfweiten und -höhen bei gut geschlossenem Vollstrahl
(1.) äquivalente Rohrdurchmesser; (2.) laut Herstellerangaben!

Beim Einsatz von Hohlstrahlrohren (meist in Dimension C) sind die Angaben über Literleistungen, Betriebsdrücke, Wurfweiten und Deckungsbreiten stark unterschiedlich und herstellerabhängig.

Löschwasserbedarf bei der Löschverteidigung im Außenangriff

Die bestmögliche Anordnung der Strahlrohre zur Löschverteidigung im Außenangriff ist in folgender Skizze dargestellt:

Abstand des Strahlrohres vom Ende der zu verteidigenden Front entspricht 1 x der Wurfweite.
Der Abstand der Strahlrohre zueinander beträgt 2 x die Wurfweite.
Der zumutbare Abstand des Strahlrohrführers zur Verteidigungsfront beträgt 1/3 der Wurfweite.
Bei dieser Anordnung der Strahlrohre tritt im Deckungsbereich1 der Halbkreise (Löschfläche) keine Überschneidung auf, das ist aber durchaus vertretbar, da über den gut geschlossenen Vollstrahl hinaus noch immer eine Löschwasserbeaufschlagung, allerdings mit etwas geringerer Tropfendichte, gegeben ist.

1 Deckungsbereich eines Strahlrohres (gem. ON F 1000-2): Bereich, der von einem Strahlrohr in Abhängigkeit von Durchflussmenge und Druckverhältnissen beherrscht werden kann.


Daraus ergeben sich für eine Löschgruppe (1:8) folgende „beherrschbare“ Frontlängen:

2 C-Strahlrohre (9 mm): 4 x 9 m = 36 m, Tiefenabstand: 3 m
2 C-Strahlrohre (12 mm): 4 x 12 m = 48 m, Tiefenabstand: 4 m
1 B-Strahlrohr (16 mm): 2 x 16 m = 32 m, Tiefenabstand: 5 m
1 B-Strahlrohr (22 mm): 2 x 21 m = 42 m, Tiefenabstand: 7 m

Löschwasserbedarf zur Brandbekämpfung bei Feststoffbränden

Löschwasserbedarf über die Löschwasserrate und Brandfläche

Der Löschwasserbedarf ist abhängig von der Brandbelastung.
Die spezifische Löschwasserrate beträgt bei Feststoffbränden: 2 – 3 l/(min.m²)
Daraus ergeben sich folgende Löschangriffsflächen2:

² Löschangriffsfläche = Wasserdurchflussmenge/Löschwasserrate

Löschwasserbedarf zur Brandbekämpfung aus der Löschverteidigung

Wird von der Wurfweite W der Tiefenabstand des Strahlrohrführers zur Verteidigungsfront (= 1/3 der Wurfweite) abgezogen, dann bleibt bei gut geschlossenem Vollstrahl eine Löschtiefe von 2/3 der Wurfweite über.

Die mit Löschwasser beaufschlagte Fläche ist demnach die Löschtiefe (=2/3 der Wurfweite) mal der „beherrschbaren“ Frontlänge pro Rohr (= 2 x Wurfweite).

Daraus ergeben sich folgende Flächen und spezifische- Löschwasserraten für die Löschverteidigung:

Strahlrohr- Durchmesser (mm) Wasserdurchfluss (l/min) Wurfweite (m) Frontlänge (m) Angriffsfläche (m²) Spez. Löschwasserrate (l/min.m²)
9 100 9 18 108 ~ 1
12 200 12 24 192 ~ 1
16 400 16 32 341 ~ 1,2
22 800 21 42 588 ~ 1,4

Soll von der Löschverteidigung zur Brandbekämpfung übergegangen werden, dann wird eine spezifische Löschwasserrate von 2 – 3 l/(min.m²) benötigt. Das kann dadurch erreicht werden, dass der Abstand zwischen den eingesetzten Strahlrohren halbiert wird, und sich somit die aufgetragene Löschwassermenge pro Fläche verdoppelt:

Löschwasserbedarf zum Schutz von Behältern und Stahlkonstruktionen

Löschwasserentnahmestellen

Allgemeines

Die Anforderungen an Löschwasserentnahmestellen, sowie deren Überprüfungen und Ausführungen sind in der ÖBFV-RL VB-01 geregelt.

Löschwasserbrunnen

Ergiebigkeit: min. 500 l/min bei 90 min Entnahme
Saughöhe: max. 6 m geodätisch (,ab 5 m sind fixe Saugrohre vorzusehen)

Hydranten

Die anzunehmende Hydrantenentnahme soll die nachstehenden Werte nicht überschreiten (Quelle: ÖBFV-RL VB-01):

∅ (mm) Liter/min.
DN 80 800
DN 100 1200
DN 150 2400

Hydrantennetz:
Die tatsächlichen Werte für die Netzergiebigkeit und somit für die mögliche Hydrantenentnahme, können nur durch eine Messung gemäß Richtlinie ÖBFV-RL VB-01 oder durch Erfragung beim zuständigen Wasserwerk festgestellt werden.
Bei der Löschwasserentnahme aus Hydranten soll der Restdruck von 1,5 bar nicht unterschritten werden.

ausbildung/be/befu_loeschwasserberechnung.txt · Zuletzt geändert: 27.11.2022 16:25 (Externe Bearbeitung)