Die Oxidation ist ein chemischer Prozess, in dem sich Sauerstoff mit einem (brennbaren) Stoff verbindet.
Sauerstoff ermöglicht und fördert die Verbrennung. Man unterscheidet zwischen langsamer
und schneller Oxidation. Die schnelle Oxidation nennen wir auch Verbrennung.
Die Erscheinungsformen der schnellen Oxidation (Verbrennung) sind Feuer (Flammen und Glut) und Wärme. Bei jeder Verbrennung können wir immer Licht und Rauch wahrnehmen. Voraussetzungen für eine Verbrennung
Die Voraussetzungen für die Verbrennung wer- werden im sogenannten Verbrennungsdreieck anschaulich grafisch dargestellt.
(Definition nach ÖNORM F1000)
Die Zündtemperatur ist die niedrigste, unter festgelegten Bedingungen ermittelte Temperatur, bei der sich ein brennbarer Stoff in der Luft entzündet. Der Zündpunkt ist also die Temperatur, ab der ein bestimmter Stoff zu brennen beginnt. Dieser Zündpunkt ist je nach Stoff verschieden.
(Die Definition nach der ÖNORM F1000)
Der Flammpunkt ist die niedrigste Temperatur, bei der eine brennbare Flüssigkeit oberhalb des Flüssigkeitsspiegels mit Luft eine zündbare Dampfkonzentration bildet, die bei kurzzeitiger Einwirkung einer Zündquelle zur Entflammung kommt. Der Flammpunkt ist also die Temperatur, die ein flüssiger Stoff erreichen muss, damit er von außen entzündet werden kann. Der Flammpunkt betrifft nur flüssige Stoffe und ist je nach Brennstoff verschieden.
Beispiel: um Diesel entzünden zu können, muss dieser auf mindestens 55° C erwärmt werden, damit er entzündbare Dämpfe entwickelt.
Die Arbeit der Feuerwehr besteht darin, eine der Voraussetzungen die für eine Verbrennung notwendig sind zu beseitigen.
Löschen ist das Beseitigen einer oder mehrerer Voraussetzungen für die Verbrennung.
Dazu werden verschieden Löschverfahren angewendet.
Die Feuerwehr kann beim Mengenverhältnis von brennbarem Stoff - Sauerstoff und Zündtemperatur ansetzen. Diese Bedingungen lassen sich verändern.
Damit ergeben sich folgende Löschverfahren:
durch Sauerstoffentzug (Verdrängen, Abdecken)
durch Wärmeentzug (Abkühlen unter den Zünd- bzw. Flammpunkt)
durch Entzug des brennbaren Stoffes Zusätzlich gibt es noch die Möglichkeit direkt in die chemische Reaktion der Verbrennung einzugreifen:
Diese vierte Möglichkeit wird bei Löschpulver genützt. Auf diese Weise wird die Verbrennung
rasch gestoppt, es bleibt jedoch, da keine Kühlwirkung vorhanden ist, das Risiko einer Rückzündung sehr groß.
Die Erscheinungsformen einer Verbrennung sind:
Flamme oder Glut oder beides zusammen.
Flammen entstehen bei der Verbrennung von brennbaren Gasen oder Dämpfen. Da man einem Gas- oder Dampfstrom schwer Wärme entziehen kann, muss das richtige Mengenverhältnis zwischen brennbarem Stoff und Sauerstoff verändert werden.
Ersticken
Glut ist ein erwärmter fester oder flüssiger Stoff mit sichtbarer Wärmestrahlung.
Wird bei einem brennbaren Stoff mit Gluterscheinung das Mengenverhältnis verändert, wird nicht ausreichend gelöscht, da dadurch die hohe Temperatur nicht entzogen wurde. Ein Löscherfolg stellt sich in diesem Fall nur dann ein, wenn dem brennenden Stoff die Wärme entzogen wird.
Abkühlen
Bei brennbaren Stoffen, die mit Flamme und Glut brennen, muss nur die Glut abgekühlt werden, weil dann auch gleichzeitig die Bildung von brennbaren Gasen verhindert wird.
Glut - abkühlen
Flammen - ersticken
bzw. - stören
Der Gruppenkommandant befiehlt die Art der einzusetzenden Löschmittel. Der Trupp setzt das befohlene Löschmittel ein. Der Truppführer ist für den richtigen Einsatz des Löschmittels (Löschtechnik und -taktik) verantwortlich!
Löschmittel sind alle Stoffe, die geeignet sind, den Brandvorgang zu unterbrechen.
Wir unterteilen die Löschmittel nach folgenden Hauptlöschwirkungen in:
Außerdem unterteilen wir sie nach ihrem Aggregatzustand in:
Alle Löschmittel haben eine
und einige auch eine
Wasser hat die Hauptlöschwirkung Abkühlen und die Nebenlöschwirkung Ersticken.
Schaum hat die Hauptlöschwirkung Ersticken und die Nebenlöschwirkung Abkühlen.
Dem Wasser kommt, trotz zunehmendem Gebrauch von Sonderlöschmitteln in überwiegender Zahl der Brandfälle nach wie vor eine entscheidende Bedeutung zu.
Eignung
Bereitstellung erfolgt in Löschwasserentnahmestellen wie
Einsatz über
Beim überwiegenden Teil aller Brände kann Wasser eingesetzt werden.
Die Hauptlöschwirkung des Wassers besteht im Abkühlen.
Vorteile des Löschmittel Wassers
Nachteile des Löschmittel Wassers
Ebenso ist Vorsicht beim Einsatz mit quellfähigen bzw. wassersaugenden Stoffen geboten.
Löschschaum wird hergestellt, indem ein Schaummittel mit Löschwasser und anschließend mit Luftvermischt wird. Er ist leichter als alle brennbaren Flüssigkeiten: er „schwimmt“ an der Oberfläche und deckt diese ab.
Eignung
Einsatz über
oder auch:
Schaum wird überwiegend zur Brandbekämpfung bei brennbaren Flüssigkeiten eingesetzt aber auch zum Abdecken von bereits ausgelaufenen brennbaren Flüssigkeiten verwendet. Er ist leichter als alle brennbaren Flüssigkeiten. Die Löschwirkungen des Schaums sind Ersticken und Kühlen. Es stehen Protein-, synthetische und filmbildende Schaummittel in Verwendung (auch mit Alkoholbeständigkeit). Schaummittel kann auch als Netzmittel verwendet werden.
Schaum darf grundsätzlich nur bei spannungsfreien Anlagen angewendet werden (Schaum ist elektrisch leitend)!
Löschpulver ist ein universell anwendbares Löschmittel und wird hauptsächlich in tragbaren Feuerlöschern zur Verfügung gestellt.
Eignung
Einsatz über
Löschpulver wird durch ein Treibgas (Kohlendioxid oder Stickstoff) auf den Brandherd geschleudert.
Löschwirkung – direkter Eingriff in den chemischen Ablauf der Verbrennung.
Löschpulver und Treibgas bilden die so genannte Löschpulverwolke. Löschpulver ist dann besonders wirksam, wenn es als Löschpulverwolke aufgetragen wird. Es muss mit dem Wind und unter genügendem Abstand zur Brandstelle eingesetzt werden, damit sich diese Löschpulverwolke bilden kann.
Vorteile:
Nachteile:
Kohlenstoffdioxid ist ein farb- und geruchloses Gas, das bei Raumtemperatur schwerer als Luft ist und somit den Sauerstoff verdrängt (Ersticken).
Eignung
Einsatz über
Hauptlöschwirkung – Ersticken
ACHTUNG: Erstickungsgefahr in geschlossenen Räumen (auch für den Anwender)!
Es verdrängt den Sauerstoff und ruft damit eine Störung des Mengenverhältnisses im Verbrennungsdreieck hervor.
Tritt CO2 aus der Stahlflasche aus, kommt es zu einer plötzlichen Entspannung, wodurch sich das Gas stark abkühlt. Das so genannte Schneerohr schützt den Anwender vor möglichen Erfrierungen. Es entsteht fester CO2-Schnee mit einer Temperatur von minus 78°C, der jedoch kaum Wärme bindet.
CO2 ist ein absoluter elektrischer Nichtleiter und lässt sich deshalb ohne Bedenken bei Bränden in elektrischen Anlagen einsetzen.
GEFAHREN: Metallbrände dürfen nicht mit CO2 gelöscht werden, weil es sich in seine Bestandteile zerlegt und somit die Verbrennung fördert.
Sonderlöschmittel sind behelfsmäßige Löschmittel für Leichtmetalle, wie z.B. Aluminium oder Magnesium.
Verwendung findet dabei z.B. trockener Sand, Zement
Eignung
Einsatz über
- | Vorteile | Nachteile |
Vollstrahl | Punktwirkung Große Wurfweite und höhe \\Tiefenwirkung | Wasserschaden geringe Wärmebildung |
Sprühstrahl | Hohes Wärmebindungsvermögen Geringer Wasserschaden Breiten- und Tiefenwirkung \\Niederschlagen von Gasen und Dämpfen möglich | geringe Wurfweite |
HD-Sprühstrahl | Höchstes Wärmebindungsvermögen Raumwirkung geringster Wasserschaden (Innenangriff) | geringe Wurfweite |
Hohlstrahlrohr | Wassermenge und Sprühwinkel stufenlos einstellbar geringer Wasserschaden | Bedienung Preis |
Rohr | Ø | Literleistung | Druck | Wurfweite | Wurfhöhe | Deckungsbreite |
C-Rohr | 9 mm | ca. 100 l/min | 4 bar | 9 m | 7 m | 18m |
C-Rohr | 12 mm | ca. 200 l/min | 5 bar | 12 m | 9 m | 24m |
B-Rohr | 16 mm | ca. 400 l/min | 6 bar | 16 m | 12 m | 32m |
B-Rohr | 22 mm | ca. 800 l/min | 7 bar | 21 m | 16 m | 42m |
Wasserwerfer | 24 mm (1.) | ca. 1200 l/min | 10 bar | 40 – 60 m (2.) | k.A. | k.A. |
Wasserwerfer | 30 mm (1.) | ca. 2000 l/min | 10 bar | 40 – 60 m (2.) | k.A. | k.A. |
HD Rohr | 7 mm | ca. 170 l/min | 30 bar | gering | gering | k.A. |
Die Wurfhöhe entspricht ca. 2/3 der Wurfweite!
Vollstrahl kann auch abgelagerten Staub oder Sägemehl aufwirbeln (z.B. im Silo, daher Einsatz von
schwachem Sprühstrahl).
Sprühstrahl soll vorrangig bei der Brandbekämpfung im Innenangriff sowie zur Kühlung der Rauchgase
im Raum verwendet werden (großes Wärmebindungsvermögen).
Eine Löschdecke ist eine Decke aus flammhemmend behandelter
Wolle, aus Glasfasergewebe oder aus Nomex.
Sie ist ein Kleinlöschgerät und wird hauptsächlich zum Ablöschen
von Entstehungsbränden verwendet. Die Löschwirkung
ist das Ersticken. Sofern schnell genug zur Hand, kann eine
Löschdecke auch verwendet werden, um brennende Kleidung
von Personen zu löschen.
Der Einsatz der Feuerpatsche vor allem bei Flurbränden dient zur Überbrückung der Zeit, bis eine funktionsfähige Löschwasserversorgung aufgebaut ist. Die Feuerpatsche hat durch den zunehmenden Einsatz wasserführender Fahrzeuge viel von ihrem Charakter als Erstangriffsmittel verloren.
Die Kübelspritze ist ein tragbares Kleinlöschgerät mit handbetriebener
doppelt wirkender Kolbenpumpe. Sie wird bis heute gelegentlich
zu Nachlöscharbeiten oder zum Ablöschen von Klein- und Entstehungsbränden
verwendet.
Sie besteht aus einem Wasserbehälter, in den eine Handpumpe integriert
ist. Seitlich ist ein D-Druckschlauch mit Strahlrohr (Strahlrohr
ohne Absperrorgan) befestigt.
Eine Kübelspritze wird stets von zwei Personen bedient: die eine
pumpt, die andere führt das Strahlrohr. Dies stellt einen Nachteil gegenüber
Handfeuerlöschern dar, die von einer Person eingesetzt
werden können. Vorteile sind die einfache und kostengünstige Möglichkeit
des Nachfüllens sowie die robuste Bauweise.
Ausführung faltbar oder aus Metall.
Beachte die verschiedenen Arten (unterschiedliche Löschmittel) von tragbaren Feuerlöschern.
Mögliche Ausführungen:
Regeln für den Einsatz von tragbaren Feuerlöschern