Durch gesetzliche Auflagen der Fernmeldebehörde und durch die große Anzahl von Funkgeräten bei der Feuerwehr sind Regeln im Funkverkehr notwendig, die in der „Funkordnung“ festgeschrieben und zu befolgen sind.
Benützung der Funkgeräte:
Funkrufzeichen setzen sich aus dem Funkrufnamen und dem Namen der Feuerwehr zusammen.
Es gelten folgende Funkrufnamen:
Bezeichnung Funkrufname | Funkrufname | Bezeichnung Funkrufname | Funkrufname |
Alarmzentrale | Florian | Fallweise besetzte Fixstation | Feuerwehr |
1. Handfunkgerät | Anton | 2. Handfunkgerät | Berta |
Bezirksfeuerwehrkommandant | Konrad | ||
Hilfeleistungsfahrzeug 1 | Pumpe | Hilfeleistungsfahrzeug 2 | Tank |
Hilfeleistungsfahrzeug 3 | Tank | Kleinlöschfahrzeug Pumpe | |
Löschfahrzeug | Pumpe | Tanklöschfahrzeug Tank | |
Rüstlöschfahrzeug | Rüstlösch | Vorausrüstfahrzug | Rüst |
Rüstfahrzeug | Rüst | Schweres Rüstfahrzeug | Rüst |
Kommandofahrzeug | Kommando | Mannschaftstransportfahrzeug | Bus |
Lastkraftwagen | Last | Universallöschfahrzeug | Tank |
Drehleiter mit Korb | Leiter | Teleskopmastbühne | Steig |
Kranfahrzeug | Kran | Atemluftfahrzeug | Atem |
Schadstofffahrzeug | Schadstoff | Wechselladefahrzeug | Last |
Einige Beispiele:
Kommando A-Dorf | Funkgerät im Kommandofahrzeug |
Pumpe A-Dorf | Funkgerät im Löschfahrzeug |
Tank A-Dorf | Funkgerät im Tanklöschfahrzeug |
Tank 2 B-Dorf | Funkgerät im 2. Tanklöschfahrzeug |
Anton B-Dorf | erstes Handfunkgerät |
Berta A-Dorf | zweites Handfunkgerät usw. |
Florian C-Ort | Landeswarn-, Bereichs-, Bezirks- oder Abschnittsalarmzentrale |
Die Funkfixstation befindet sich im Feuerwehrhaus bzw. in Landeswarn-, Bereichs-, Bezirks- oderAbschnittsalarmzentrale.
Ist diese Funkfixstation ständig besetzt, wird sie mit dem Funkrufnamen „Florian ….“ bezeichnet, fallweise besetzte Funkfixstation werden mit „Feuerwehr ……“ bezeichnet.
Der Funker muss Informationen aufnehmen bzw. absetzen, um einen reibungslosen Nachrichtenfluss zu gewährleisten. Die Nachricht soll nur das Wesentliche und Wichtigste enthalten, kurz abgefasst und eindeutig formuliert sein.
„logisch, klar, vollständig, langsam, deutlich, angemessener Lautstärke, nicht im Dialekt….“
Regel für den Funker
Denken – Drücken – Schlucken- Sprechen
Ist die Funkverbindung zwischen den beiden Funkstellen nicht sicher gestellt, ist das einfache Funkgespräch zu verwenden, das wie folgt abläuft:
Rufstelle | Gegenstelle |
Anruf | - |
- | Anrufantwort |
Nachricht | - |
- | Empfangsbestätigung und Gesprächsabschluss |
Beispiel:
Rufstelle | Gegenstelle |
Kommando Tulln von Tank Tulln kommen | - |
- | Hier Kommando Tulln – kommen |
Hier Tank Tulln: Brand um Wohntrakt unter Kontrolle – kommen | - |
- | Hier Kommando Tulln: verstanden – Ende |
Wenn angenommen werden kann, dass die Funkverbindung sicher gestellt und die Gegenstelle besetzt ist, ist das eingespielte Funkgespräch zu verwenden.
Rufstelle | Gegenstelle |
Anruf und Nachricht | - |
- | Empfangsbestätigung und Gesprächsabschluss |
Beispiel:
Rufstelle | Gegenstelle |
Kommando Tulln von Tank Tulln: Brand im Wohntrakt unter Kontrolle – kommen | - |
- | Hier Kommando Tulln: verstanden- Ende |
Die Ausrückemeldung dient der Alarmzentrale einerseits zur Information über die Ausfahrt der Feuerwehr zum Einsatzort, andererseits auch als Information über die Einsatzbereitschaft der Feuerwehr.
Wird die Feuerwehr von der Alarmzentrale alarmiert, so ist telefonisch oder über Funk eine Ausrückmeldung an diese Alarmzentrale abzusetzen.
Steht ein einsatztaktisch wichtiges Fahrzeug der Feuerwehr für ihre Einsatztätigkeit nicht zur Verfügung so ist dieser Umstand der zuständigen Alarmzentrale zu melden.
Sobald die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt ist, ist analog zur Ausrückemeldung eine Einrückemeldung an die Alarmzentrale abzusetzen um diese davon in Kenntnis zu setzen.
Längere Zahlen werden zuerst wie üblich gesprochen und danach die einzelnen Ziffern der Zahl in der Reihenfolge der Niederschrift durchgegeben.
Ziffern werden mit Ausnahme der Ziffer 2 – „zwo“ so durchgegeben, wie sie üblich gesprochen werden.
Gleiche aufeinander folgende Ziffern werden durch das Wort „nochmals“ getrennt.
Beispiel:
Schreibweise: 02986/646
Sprechweise: Null, neunundzwanzig, sechsundachtzig, sechshundertsechsundvierzig,
Sprechweise: Null, Zwo, Neun, Acht, Sechs, nochmals Sechs, Vier, Sechs.
Beispiel:
Schreibweise: 20:05 Uhr
Sprechweise: Zwanzig Uhr Fünf
Sprechweise: Zwo, Null, nochmals Null, Fünf Uhr
Schwer verständlich Wörter oder schwer auszusprechende Wörter sind mit zu Hilfenahme der Buchstabiertabelle zu übermitteln.
Die zu buchstabierenden Wörter werden zuerst normal gesprochen, dann folgt die Ankündigung „ich buchstabiere“ und die Durchgabe der einzelnen Merkwörter laut Buchstabiertabelle.
Gleiche aufeinander folgende Merkwörter werden durch das Wort „nochmals“ getrennt.
BOS Austria - digitales Funknetz für alle Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben in Österreich.
TETRA – TErrestrial Trunked RAdio - Standard für digitalen Bündelfunk
Trunking Mode Operation (TMO) = Netzbetrieb
Hier werden alle Gespräche über das Tetra Funknetz abgewickelt, hierzu bucht sich das Funkgerät bei einem verfügbaren Sender, ähnlich wie ein Mobiltelefon, ein. Jedes Gespräch erfolgt über das Sendenetz (TETRA) und nicht wie im analogen Funksystem von Funkgerät zu Funkgerät.
Der Unterschied zum Analogfunk besteht im Endeffekt darin, dass hier nur eine Verbindung des Funkgerätes mit einem Sender im Funknetz gegeben sein muss und unabhängig von der Entfernung kann man mit den Teilnehmern sprechen.
Im TMO stehen 2 Sprachdienste zur Verfügung:
Direct Mode Operation (DMO) = Direktbetrieb
Im DMO werden alle Gespräche direkt, wie auch im analogen Funksystem, zwischen den Funkgeräten geführt, ohne das Funknetz zu nützen. Es steht nur der Gruppenruf zur Verfügung. Hier Verhalten sich die Funkgeräte ähnlich wie beim Analogfunk, eine Funkverbindung mit allen Problemen (Entfernung, Bebauung, Strommasten, usw.) zwischen den Geräten muss vorhanden sein.
Grundlage sind die taktischen und organisatorischen Strukturen in den Bezirken und den Sonderdiensten.
Die für den jeweiligen Bereich notwendigen Sprechgruppen sind in Ordnern abgespeichert und schon fix in alle Funkgeräte einprogrammiert.
Jedem Bezirk stehen im TMO-Mode folgende Sprechgruppen zur Verfügung (Beispiel Bezirk Horn):
Auch im DMO-Mode wird in Sprechgruppen gearbeitet, hier stehen folgende zur Verfügung:
Jedes digitale Funkgerät besitzt eine Einzelrufnummer, dabei ist die aktuell eingestellte Sprechgruppe nicht von Bedeutung.
Die aktuelle Liste der Einzelrufnummern aller Funkgeräte steht als Download auf der
Homepage www.noe122.at zur Verfügung.
Die Alarmierung der Feuerwehrmitglieder zum Einsatz erfolgt mit Sirene oder Personen- Rufempfänger.
Dauerton 3 x 15 Sekunden
Unterbrechung 2 x 7 Sekunden
Das Signal ist im Bedarfsfall zu wiederholen.
Verhalten:
Das Feuerwehrmitglied hat sich unverzüglich zum Feuerwehrhaus zu begeben.
Gleichbleibender Dauerton von drei Minuten Länge.
Nahende Gefahr
VERHALTEN:
Radio einschalten. Durchsagen befolgen, empfohlene Schutzmaßnahmen vorbereiten.
1 Minute auf- und abschwellender Heulton.
Unmittelbare Gefahr
VERHALTEN:
Empfohlene Schutzmaßnahmen sofort befolgen, Schutzraum oder schutzbietende Räumlichkeiten aufsuchen. Notgepäck und Batterie-Radio mitnehmen. Weitere Verlautbarungen anhören.