Beim Schaumangriff ist es notwendig, alle erforderlichen Schaumrohre gleichzeitig einzusetzen.
Damit man eine gute Schaumqualität erreicht, ist es wichtig nur aufeinander abgestimmte Systeme (Zumischer und Schaumrohre) zu verwenden. D.h. Durchflussmengen und Betriebsdrü- cke müssen aufeinander abgestimmt sein (Rohr und Zumischer eines Herstellers verwenden!).
Die Zumischraten sind Abhängig vom Produkt (siehe Herstellerangaben) oder vom brennenden Stoff. Sie beträgt in der Regel 3 % bei synthetischen Mehrbereichs- oder 5 % bei Proteinschaummittel (Mittelwert).
Schwerschaum | 4 - 20-fache Verschäumung |
Mittelschaum | 21 - 200-fache Verschäumung |
Leichtschaum | 201 - 1000-fache Verschäumung |
Schaumarten | gängige Verschäumungszahlen | Schaumarten gängige Verschäumungszahlen Protein / Synthetik |
Schwerschaum | VZ 15 | 5 % / 3 % |
Mittelschaum | VZ 50 od.75 | - / 3 % |
Leichtschaum | VZ 500 | - / 3 % |
Die Verschäumungszahl (VZ 15) bedeutet:
Die Wasser-Schaummittellösung wird auf das 15-fache Volumen aufgeschäumt.
Wasser/Schaummittellösung x Verschäumungszahl (VZ) = Schaumvolumen
Rohrtype | l/min | VZ | Schaumvolumen |
S 2 | 200 | 15 | 3 m3 /min. |
S 4 | 400 | 15 | 6 m3 /min. |
S 8 | 800 | 15 | 12 m3 /min. |
WURFWEITE: 10 – 20 m
Rohrtype | l/min | VZ | Schaumvolumen |
M 2 | 200 | 75 | 15 m3 /min. |
M 4 | 400 | 75 | 30 m3 /min. |
M 8 | 800 | 75 | 60 m3 /min. |
WURFWEITE: 5 – 8 m
Die Applikationsraten für die Beschäumung freier Oberfläche von brennbaren Flüssigkeiten (unabhängig von Schaumarten und Verschäumungszahl) beträgt:
3 l/(min.m²) Schaummittellösung \\
Darin berücksichtig sind Schaumverluste durch mechanischen und thermischen Zerfall des Schaums.
Für die Beschäumung von Behältern beträgt die Applikationsrate 8 l/(min.m²) aufgrund des Zerfalls durch hohen Temperaturen und Verdampfung an den Behälterwänden.
Brandflächen für eine Applikationsrate von 3 l/(min.m²):
Schaumrohrtype | Brandfläche |
S od. M 2 | ca. 60 m² |
S od. M 4 | ca. 120 m² |
S od. M 8 | ca. 250 m² |
Schaummittel-Vorrat: Um einen Löscherfolg zu erzielen, ist vor einem Schaumeinsatz der Schaummittelbedarf zu ermitteln. Dieser hängt von folgenden Faktoren ab:
Rechtzeitig Fahrzeuge mit Schaumausrüstung nachalarmieren!
Beispiel:
Eine Löschgruppe mit einer Schaumausrüstung mit Durchflussmenge von 200 l/min mit 3 % Zumischrate und 3 Kanister (= 60 l) synthetisches Mehrbereichsschaummittel kann:
6 l/min … Schaummittel ⇒ ca. 10 Minuten … Einsatzzeit
200 l/min / 3 l/(min.m²) = 66,67 m² = ca. 60 m² … Brandfläche
Wird Betrieben eine Schaummittelbevorratung vorgeschrieben, beträgt diese gemäß ÖBFV-RL VB-05 das 3-fache des berechneten Schaummittelbedarfes.